APELERN (al). Die ohnehin schon große Nachwuchsabteilung beim Apelerner Karnevalsclub (AKC) soll noch ein bisschen größer werden. Derzeit gibt es schon fünf Tanzgruppen mit mehr als hundert Mitgliedern. Nun soll ein "Gegenstück" entstehen: die Betreuung von jungen Büttenrednern und Akteuren in Sketchen.
Präsident Karl-Heinz Thum sieht in dem Projekt eine absolute Vorreiterrolle. Er muss es wissen, denn er amtiert seit einigen Jahren auch als Chef des Niedersächsischen Karnevalverbands und hat dadurch Vergleichsmöglichkeiten. Zwar will er nicht ausschließen, dass ähnliche Initiativen im Verborgenen blühen; doch nur eine konsequente Nachwuchsförderung sichere letztlich auch dem Karneval die Zukunft.
So griff er gern die Idee auf, in einer Gruppe systematisch deren Mitglieder für ihren späteren Bühnenauftritt zu schulen. Bislang fanden eigentlich nur "Naturtalente" aus eigenem Antrieb oder nach zufälliger Entdeckung den Weg ins Scheinwerferlicht. Ein solches Beispiel ist der erst siebenjährige Louis Janisch, der von sich aus mit eigener Rede beim jüngsten Jugendkarneval junge Zuhörer nachhaltig zum Lachen brachte. "Eine Ausnahme", weiß Tobias Möller (33), der sich seit 25 Jahren dem örtlichen Karneval verschrieben hat und schon längere Zeit mutige Kinder auf der Bühne betreut. Von ihm ist die Idee auch ausgegangen: "Ich will doch nicht nur eine Playback-Show mit tanzenden Gruppen", fordert er, "das muss genau so durchmischt sein wie die Prunksitzungen der Erwachsenen auch". Möller steht nicht allein. Elfi Müller (61) und deren Tochter Jennifer (23) wollen Unterstützung leisten. Beide sind von der Kinderzeit an mit dem Fastnachtstreiben vertraut: Die Mutter schon in ihrer rheinhessischen Heimat und seit 15 Jahren in Apelern; die Tochter seit dem ersten gemeinsamen Auftritt als Teenie.
"Das sind beste Voraussetzungen", freut sich Thum auf eine weitere Bereicherung des örtlichen Narrenwesens. Dabei verschweigt er nicht, dass gerade die "Kulturschmiede" mit ihren räumlichen Möglichkeiten den Start forciert habe. Ab Montag, 10. September, will sich hier die neue Gruppe wöchentlich um 18.30 Uhr treffen. "Ab sieben Jahre" stellen sich das Alter der Teilnehmer vor; doch soll es nach unten und auch nach oben keine Grenzen geben: "Wer Lust hat, soll kommen."
Eine der ersten Aufgaben wird es sein, der jungen Karnevalisten-Gemeinschaft einen Namen zu geben. Doch dann geht es gleich zur Sache: Für die Sessionseröffnung am 11. November ist schon ein erster Auftritt erwünscht.
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