SAMTGEMEINDE (gi). Zum ersten Mal befasste sich der Bau-,Planungs- und Umweltausschuss der Samtgemeinde in seiner Sitzung am Dienstag im Rathaus Hagenburg mit der Sanierung des Seepferdchenbades in Hagenburg. Grund dafür ist eine Entscheidung des Rates des Flecken Hagenburg, dass sich die Samtgemeinde zu jeweils 50 Prozent an den Sanierungskosten und den laufenden Unterhaltungskosten des Bades beteiligen solle. Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, den beantragten Zuschuss für die Sanierung und den Betriebskostenzuschuss nicht zu gewähren, folgten drei Ausschussmitglieder der SPD. Drei Mitglieder der CDU und eines von Bündnis 90/Die Grünen stimmten dagegen. Nach vorheriger Besichtigung des Bades wurden die jeweiligen Standpunkte sachlich vorgetragen. Das Interesse der Bürger war groß, mehr als 25 füllten den Sitzungssaal. Samtgemeindebürgermeister Jörn Wedemeier wies darauf hin, dass die Entscheidung anstehe, das Bad aufzugeben oder es weiter zu betreiben. Ein Planungsbüro habe Kosten von 855000 Euro ermittelt, darin seien noch nicht enthalten die Kosten für den Brandschutz und eine behindertengerechte Ausstattung. Wedemeier erwähnte das Schulschwimmen, dass auch in den Nachbargemeinden von Hagenburg (zum Beispiel Rehburg und Wunstorf) sicher gestellt werden könne. Für Martin Golombiewski (SPD) sind die angegeben Kosten nicht realistisch. Er hält es nicht für sinnvoll, das Bad mit dem Charme der achtziger Jahre aufrecht zu erhalten. Der Ratsherr vermisse ein schlüssiges Konzept vom Förderverein, er sehe keine Zukunft des Seepferdchenbades. Dieter Eidtmann (CDU) fand es sehr schade, dass in zwei Zeitungen (wird druckten den Beschlussvorschlag ungekürzt ab) die Angelegenheit so veröffentlicht wurde, als sei die Entscheidung bereits gefallen. Der Beschlussvorschlag gehörte nicht in die Presse, fuhr Eidtmann fort. Es werde über eine riesige Summe entschieden , davon trage Hagenburg die Hälfte. Die Gemeinde Hagenburg stelle auch die Hälfte der Bevölkerung in der Samtgemeinde. Eidtmann rechnet mit festen Einnahmen von 30000 Euro, es blieben darum nur geringe laufende Kosten übrig. Für Heiko Bothe (CDU) ist das Schulschwimmen unablässig. Er erwähnte die Erfolgsgeschichte des vergleichbaren Hallenbades in Nordsehl. Heinz-Günter Grimpe (SPD) befürchtet, dass die Sanierung wesentlich teurer sein wird. Wenn das Geld dafür in die Hand genommen werde, dann müssten die Folgekosten ohne wenn und aber übernommen werden. Dr. Monika Tautz (Bündnis 90/Die Grünen) geht davon aus, dass sich die Zahlen auch wegen des Brandschutzes und der behindertengerechten Ausstattung nach oben bewegen werden. Sie stehe aber für eine Kinder- und seniorengerechte Infrastruktur in der Gemeinde. Tautz erinnerte an die Kosten für die Feuerwehrgerätehäuser, bei denen Nachtragshaushalte ohne mit der Wimper zu zucken beschlossen wurden. Christa Kreft (Wählergemeinschaft) bedauerte, dass es keinen Alternativvorschlag seitens der Verwaltung gegeben habe. Es sehe so aus, als sei es eine Entscheidung der Verwaltung und nicht die des Rates. Das Bad müsse erhalten bleiben, leider sei in den letzten Jahren zu wenig investiert worden. Endgültig wird der Rat der Samtgemeinde in seiner Sitzung am 27. September entscheiden.
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Sanierung Seepferdchenbad
Bauausschuss "kippt" Beschlussvorschlag der Verwaltung
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