LANDKREIS. Es ist paradox: Während in Niedersachsen und speziell in der Region Hannover händeringend qualifizierte Fachkräfte in der Altenpflege gesucht werden, können vom Land geförderte Ausbildungsgänge nicht starten, weil die Agentur für Arbeit bzw. die Jobcenter zu wenige Bildungsgutscheine für potentielle Umschüler ausstellt. "Es gibt keine geeigneten Bewerber" lautet die Begründung der Jobcenter. Die Altenpflege scheint weiterhin ein Stiefkind der Sozial- und Gesundheitspolitik zu bleiben. Während die Krankenpflege-Ausbildung über das Bundesausbildungsgesetz eine Berufsausbildung mit tariflicher Ausbildungsvergütung sichert, ist die Ausbildung in der Altenpflege weiterhin Ländersache. In Niedersachsen müssen Azubis Schulgeld für die Altenpflegeausbildung zahlen. Es gibt keine gesetzlich geregelte Ausbildungsvergütung , wer Glück hat findet einen Ausbildungsbetrieb, der ein kleines Taschengeld zahlt.
Selbst die Jobcenter vergeben viel zu wenige Bildungsgutscheine für die Umschulung in die Altenpflege, weil es angeblich keine geeigneten UmschülerInnen gibt. Der Fachkräftemangel in der Altenpflege ist in aller Munde und gleichzeitig wird auf politischer Ebene alles dafür getan, dass der Beruf der Altenpflege in Kurzseminaren erlernt werden kann oder von Bundesfreiwilligendienstlern und engagierten Laien verdrängt wird. DIE LINKE. kämpft dafür, dass die Altenpflegeausbildung in das Bundesausbildungsgesetz aufgenommen wird. Wie für Krankenpflegeschüler muss es auch in der Altenpflege eine gesicherte, dreijährige Ausbildung ohne Schulgeld und mit einer tariflichen Ausbildungsvergütung geben.
Mit ihren Forderungen stellt sich DIE LINKE. weit über das auf Bundesebene ausgehandelte "Ausbildungs-und Qualifizierungspaket für die Altenpflege", in dem zwar die vollständige und gesicherte Finanzierung der dreijährigen Umschulung zur Altenpflegekraft vereinbart wurde, nicht aber eine bundesgesetzlich geregelte Altenpflege-Ausbildung mit tariflicher Ausbildungsvergütung für alle potentiellen Altenpflegefachkräfte.