1. Das Bückeburger Tierheim funkt SOS

    Vorstand fordert Kommunen zum Handeln auf / Kastrationspflicht würde Situation verbessern

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    BÜCKEBURG (hb). Es ist wieder soweit, der zweite und dritte Wurf unkastrierter Katzen überschwemmt das Tierheim am Hasengarten. Die Tierschützer funken SOS. War das Tierheim schon vor den Neuankömmlingen der letzten Wochen im Katzenbereich völlig überbelegt, ist die Lage inzwischen schon fast hoffnungslos. Es gibt keine Kapazitäten mehr. Sämtliche Räume mussten vorübergehend zu behelfsmäßigen Katzenunterkünften umfunktioniert werden. Man ist mit dem Latein am Ende. Verzweifelt werden private Pflegestellen gesucht, die Katzenbabys solange bei sich versorgen, bis sie weitervermittelt werden können.

    Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Bückeburg-Rinteln und Umgebung, Monika Hachmeister, ist sauer. Die meisten der Tiere stammen aus Cammer und aus Rinteln-Volksen. Sie hätten nie den Weg ins Tierheim antreten müssen, wären ihre vormaligen Besitzer verpflichtet gewesen, ihre Katzen rechtzeitig kastrieren zu lassen. Sauer ist Hachmeister auf die Passivität von Politik und Verwaltung bei der Umsetzung einer Katzenschutzverordnung. Das sei ein klarer Verstoß gegen das in Deutschland geltende Tierschutzgesetz, das in Paragraf eins festhält, dass niemand ein Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuführen darf. Hachmeister: "Und genau das ist der Punkt. Dieses unermessliche Katzenelend, mit dem wir ständig konfrontiert werden, wäre vermeidbar, wenn es endlich zu einer wirksamen und überprüfbar durchsetzbaren Katzenschutzverordnung käme." Das Fehlen dieser Verordnung, wie sie bereits in den meisten Landkreisen und Städten inzwischen in Kraft gesetzt wurde, führe zu einer völlig unkontrollierten Vermehrung von Katzen in freier Wildbahn und bei verantwortungslosen Haltern, die ihre Tiere verwahrlosen lassen. Selbst, wenn hier jetzt umgehend eine Katzenschutzverordnung, die eine Kastration von Freigänger-Katzen zwingend vorschreibt, umgesetzt würde, würde sie erst langsam greifen. Viel zu langsam bei dem Aufkommen ungewollten Nachwuchses.

    Was die zwingend notwendigen Pflegestellen angeht, sollen die jüngsten der Neuzugänge dort vorübergehend in einem festgelegten Zeitabschnitt außerhalb des Tierheims einquartiert werden. Die Tiere bleiben dabei formal im Besitz des Tierschutzvereins, der auf Wunsch selbstverständlich Futter- und Tierarztkosten übernimmt. Alles Weitere regelt ein formeller Pflegevertrag.

    Wer Interesse hat und die Tierschützer in ihrer Arbeit unterstützen möchte, kann sich während der Öffnungszeiten des Tierheims (wochentags außer freitags von 15 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags von 11 bis 13 Uhr) unter der Rufnummer 05722 / 5220 melden und sich näher informieren. Foto: hb

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