STADTHAGEN (bb). Konzerte mit historischer Musik, Führungen zu den Renaissance-Bauten, Vorträge und Ausstellungen, Kinderspaß, Gaukler und Schausteller in altertümlichen Kostümen und ein Blick aus luftiger Höher über die Dächer der Kreisstadt. Der Tag der Weserrenaissance in Stadthagen bot am Sonnabend ganz verschiedene Möglichkeiten, sich der vergangenen Epoche zu nähern.
Kaum waren die Fahrgäste in die große Gondel geklettert, ging es gezogen von dem Autokran rasch in die Höhe.
Unter dem Motto "Renaissance von oben" transportierte der Kran die Insassen über die Dächer der Kreisstadt. Aus über 40 Metern Höhe in dem einem Heißluftballon nachempfundenen Gefährt, sahen die Insassen das Schloss und weitere Renaissance-Bauten aus ganz neuer Perspektive. Der Blick reichte weit über Stadthagen hinaus ins Umland.
Andere Perspektiven gewinnen konnten die Besucher beim Tag der Weserrenaissance auf vielfache Weise. Der ehemalige Vorsitzende des Renaissance-Vereines Udo Jobst stellte in seinem Vortrag "Geführt von Chronos – Zeit und Zeitbewusstsein in der Renaissance" unter anderem eine Neu-Interpretation für die auf dem Sarkophag abgebildete Chronos-Figur im Mausoleum vor (Bericht zum Vortrag in der nächsten Ausgabe).
Das Ensemble "Capella de la Torre" gab in der St. Martini-Kirche einen Einblick in die Musik der Renaissance. Unter dem Titel "Harmonia Caelestis – Himmel, Erde und Meer" verzückten die Musiker um Katharina Bäuml ihr Publikum mit Titeln, die jeweils verschiedenen Themen zugeordnet waren, wie etwa "Das Meer als Bedrohung und Verheißung", "Quellnymphen und Waldnymphen" oder "Neptun und die Sirenen".
Am Vormittag waren besonders die jungen Besucher auf ihre Kosten gekommen. Auf dem Wochenmarkt tummelten sich allerlei Gestalten in historischem Kostüm.
Der "Fahrende Volker" etwa trieb sein Schabernack mit den Marktgästen. Die "Alte Polizei" organisierte Kinderspaß mit Spielgerät aus der damaligen Zeit.
Dazu boten die Gästeführer Führungen im Schloss und in weiteren Renaissance-Gebäuden an. Viele Interessierte lockte das Mausoleum mit der Auferstehungsszene. Im Klostergarten lud der Renaissance-Verein zu Kaffee- und Kuchen, rückte dabei die Mode der Renaissance-Zeit in den Mittelpunkt.
Hier konnten auch Kinder mit "Capella de la Torre" Instrumente aus Mittelalter und Renaissance kennen lernen. Spät abends wurde die Innenstadt bei der Nacht der Epochen zur Bühne.
Im Schlossinnenhof, am Mausoleum und weiteren Standorten boten vier Ensembles Musik aus unterschiedlichen Zeiten.Foto: bb