RINTELN (ste). Fragt man Kinder und Jugendliche nach dem Tod einer nahestehenden Person, was ihnen geholfen hat, mit dem Tod umzugehen, oder was sie rückblickend besonders wichtig fanden, dann berichten viele, wie gut es ihnen getan hat, dass sie "noch etwas tun konnten" für die kranke, sterbende oder bereits verstorbene Person. Erwachsene sind jedoch in der Regel sehr unsicher, wie und in welcher Form sie Kinder und Jugendliche einbeziehen sollen und dürfen. In dem Wunsch, Kinder zu schonen und vor vielleicht erschreckenden und verstörenden Bildern und Eindrücken zu bewahren, halten sie ihre Kinder eher fern, wenn es darum geht, jemanden in der letzten Phase seines Lebens im Krankenhaus, auf der Palliativstation oder am Sterbebett zu besuchen. Nicht selten führt auch die Hilflosigkeit der Erwachsenen im Umgang mit Abschiednahme und Trauer dazu, dass Kinder wenig einbezogen und nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt werden. So werden sie manchmal übersehen oder mit ihren Fragen, Gefühlen oder Unsicherheiten allein gelassen. Zu diesem Thema findet am Tag des Fiedhofs, 15. September, in der Zeit von 13 bis 14.30 Uhr ein Vortrag mit Referentin Ines Schäferjohann, Diplom-Psychologin und angehende Systemische Familientherapeutin, in der Kapelle am Seetor statt. Der Vortrag setzt sich damit auseinander, wie es gelingen kann, Kinder altersentsprechend und behutsam einzubeziehen, gemeinsam mit den Familien kindgerechte kleine Rituale des Abschiednehmens zu entwickeln und so das Unfassbare des Sterbens ein wenig begreif- und erlebbarer zu machen. Viele kleine Beispiele aus der Praxis zeigen auf, wie es konkret aussehen kann, wenn Kinder mitkommen und noch "etwas tun" können. Der Vortrag soll Mut machen, sich gemeinsam mit Kindern dem Thema Sterben und Tod ganz praktisch zu nähern und Kinder als kompetente und ernstzunehmende Angehörige in Abschieds- und Trauerprozesse aktiv einzubeziehen.
-
"Ich wäre so gern noch mitgekommen..."
Kinder und Jugendliche einbeziehen
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum