BAD NENNDORF (bt). Bereits zum 1. März hat die Kindertagesstätte (KITA) Entdeckerhaus in der Bahnhofstraße nahe dem Hallenbad den Betrieb aufgenommen. Nachdem letzte Arbeiten durch die Handwerker abgeschlossen wurden, feierte die Paritätische Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland jetzt ein fröhliches Fest mit Eltern und Kindern zur offiziellen Einweihung. In einer Feierstunde würdigten zuvor zahlreiche Redebeiträge die neu geschaffene Betreuungseinrichtung, nicht ohne auf erste Probleme hinzuweisen.
Manfred Seller, Geschäftsführer der Lebenshilfe, nannte den Tag der Einweihung einen "wunderbaren Tag" und verband dies mit einem herzlichen Dank an alle am Bau Beteiligten sowie die politischen Gremien, die den Weg für die Errichtung der Betreuungsstätte frei gemacht hätten. Er erwähnte hier insbesondere die Stadt Bad Nenndorf, die einen Teil des Grundstücks kostenlos zur Verfügung stelle sowie die Samtgemeinde Nenndorf, die einen großen Teil der Unterhaltungskosten des Hauses trage. Auch der Landkreis habe Mittel gegeben.
Die Baukosten in Höhe von mehr als 2,6 Mio. Euro sind nach Aussage Sellers "gut investiertes Geld", denn "Kinder sind unsere Zukunft". Aus der Hand von Architekt Rainer Messmann erhielt Seller symbolisch den Schlüssel für das neue Gebäude. Mit der Verwirklichung der vom Hamelner Architekturbüro BJM entwickelten "kunterbunten Klinkerfassade" der Einrichtung sei man in der Samtgemeinde in aller Munde, berichtete Lebenshilfe-Mitarbeiterin Franka Stefanski.
Das umgesetzte Konzept sei "sehr innovativ", die Fassade der Gebäude sei aber nicht nur auf Zustimmung gestoßen: "Wir tragen dazu bei, dass Bad Nenndorf ein bisschen bunter wird", erklärte sie.
Auch Bürgermeisterin Gudrun Olk stellte fest: "Bad Nenndorf ist ein Ort der Vielfalt. Bad Nenndorf ist bunt." Sie freue sich, dass die Kindertagestätte das perfekt aufnehme und widerspiegele. Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese wird nach eigener Aussage vor dem Hintergrund der Farbgestaltung immer wieder gefragt:
"Was habt ihr denn da gebaut"? Heute sei ein toller Tag für die Samtgemeinde und die Stadt Bad Nenndorf, aber "der Weg dorthin", so der Bürgermeister, "war kein einfacher Weg". Die Gestaltung der Fassade sei keine einfache Phase in seinem Arbeitsleben gewesen, betonte Reese. Mit der Entscheidung für die Betreuungsstätte werde das Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder bei steigenden Einwohnerzahlen ausgeweitet.
Ein herzliches Dankeschön richtete KITA-Leiterin Melanie Bode an ihr "engagiertes Team".
Die 13 Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter trügen mit ihrem persönlichen Einsatz dazu bei, das ehrgeizige Konzept des Hauses zu verwirklichen. Bode überreichte allen 14 eine Rose als Dank.
Als Vertreterin der Elternschaft lobte Irina Schulz die engagierte Arbeit des KITA-Teams. "Es ist toll, wie auf jedes Kind eingegangen wird", sagte sie. Schulz sprach jedoch auch ein Problem an, dass Franka Stefanski ebenfalls Sorgen bereitet.
Das Entdeckerhaus verfügt über insgesamt 30 Krippenplätze. Die hier untergebrachten Kinder bis zu drei Jahren werden bis maximal 16.30 Uhr betreut.
Wenn die Kinder das Alter von drei Jahren erreicht haben, müssen sie in den "normalen" Kindergarten wechseln, wo sie bis zur Einschulung bleiben können.
Dies ist aber innerhalb der Betreuungsplätze des Entdeckerhauses kaum möglich, da die notwenige Anzahl an solchen Plätzen dafür nicht zur Verfügung steht.
Kinder müssen deshalb in anderen Einrichtungen untergebracht werden, wo es möglicherweise keine Ganztagsbetreuung gibt. Franka Stefanski hofft darauf, so machte sie in ihrem Redebeitrag deutlich, dass die Samtgemeinde auf die Wünsche der Eltern Rücksicht nimmt. Dies gelte insbesondere auch für eine notwendige Ganztagsbetreuung.
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