1. Himmlische Musiker spielen in Mausoleums-Kuppel

    Renaissance-Verein veröffentlicht Helft zum Engelskonzert / "Das Gewölbe wurde zum Abbild des Kosmos"

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    STADTHAGEN (bb). Der Renaissance-Verein Stadthagen hat eine Broschüre erstellt, die unter dem Titel "Das Engelskonzert" über die Malereien in der Kuppel des Mausoleums des Fürsten Ernst von Holstein-Schaumburg informiert. Darüber hinaus gibt Autorin Rosita Vollmer einen Einblick in die Musik an den Renaissance-Höfen allgemein und am Hof des Fürsten Ernst.

    Auch auf diesem Feld bietet das Mausoleum in der Kreisstadt außergewöhnliches: Viele Engelschöre mit Instrumenten aus der Renaissance-Zeit gebe es nicht, so Theodor Vollmer, Vorsitzender des Renaissance-Vereins bei der Vorstellung des neuen Führers. Oft hätten Besucher bei Besichtigung des Mausoleums nach diesen Malereien unter der Kuppel des siebeneckigen Bauwerkes gefragt, erläuterte Rosita Vollmer. Für eine Präsentation bei den Tagen der Weserrenaissance im Vorjahr trug sie Fakten zusammen, erstellte anschließend Kopien mit Informationen. Bei den Besuchern des Mausoleums seien diese sehr gefragt gewesen. Dementsprechend habe es nahe gelegen, einen entsprechenden Führer aufzulegen.

    In jedem der sieben Felder der Kuppel des Mausoleums sind jeweils zwei Engel zu sehen, die mit Instrumenten der damaligen Zeit spielen und gemeinsam das Engelskonzert bilden. Von der Schalmei über Harfe, Laute und Singstimme bis hin zu weniger bekannten Instrumenten wie dem Krummen Zink oder dem Dulzian widmet Rosita Vollmer jedem einen kurzen Abschnitt, schildert Konstruktion und Gebrauch. Dazu schlägt sie die Verbindung zur Rolle der Musik an den Renaissance-Höfen allgemein und schildert, dass der Musik auch im Hofleben des Fürsten Ernst eine bedeutende Rolle zukam. Komponisten und Ensembles werden vorgestellt.

    Vollmer beschreibt auch die damaligen Vorstellungen des Kosmos, welche den Malereien im Mausoleum zu Grunde liegen. Zur Zeit der Entstehung des Mausoleums war die Vorstellung noch weit verbreitet, dass die sieben damals bekannten Planeten an übereinander-liegenden Himmelsphären aus Kristall befestigt wären. Die Reibung zwischen den Sphären erzeuge Töne, die den Kosmos mit himmlischer, auf Erden unerreichbarer, Musik erfüllen würden, so die Idee. "Das Gewölbe mit den sieben musizierenden Engelspaaren über dem auferstehenden Christus der Bronzegruppe von Adrian de Vries würde somit zum Abbild des Kosmos", formuliert Rosita Vollmer. Den Führer beschließt ein Abschnitt über den Maler und Architekten Anton Boten, der das Engelskonzert in der Kuppel des Mausoleums malte.

    Theodor Vollmer übernahm die Gestaltung der attraktiven Broschüre mit ihren zahlreichen Abbildungen.

    Die Sparkasse Schaumburg und die Deutsche Bank unterstützten das Projekt als Sponsoren. Print Media Schaumburg druckte den Führer, zu einem äußerst niedrigen Preis, wie die Vertreter des Renaissance-Vereins Edith Seddig und Ulrich Soergel festhielten.

    Interessierte erhalten den Führer in der St. Martini-Kirche und im I-Punkt. Es biete sich an, weitere Führer zu anderen Themenbereichen des Mausoleums zu verfassen, hielt Theodor Vollmer fest.Foto: bb

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