NIEDERNWÖHREN (hb/m). Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion haben das Biokompostwerk Wiehagen der AWS Schaumburg in Niedernwöhren besichtigt. AWS-Geschäftsführer Bernd Insinger hat die Besucher über die Arbeitsvorgänge vor Ort, notwendige Re-Investitionen und die Zukunft des Werks informiert. Fraktionsvorsitzender Eckhard Ilsemann freute sich, auch die heimischen Kommunalpolitiker Thomas Bachmann (Bürgermeister Niedernwöhren), Gerd Wischhöfer (SPD-Fraktionsvorsitzender Samtgemeinde Niedernwöhren), den Samtgemeindebürgermeister Fritz Anke sowie den SPD-Landtagsabgeordneten Grant-Hendrik Tonne begrüßen zu können. "Man kann es inzwischen erkennen, dass das Biokompostwerk seit fast 17 Jahren in Betrieb ist", sagte Insinger einleitend. Wenn man es weiter betreiben wolle, würden Ersatzinvestitionen in Höhe von 500.000 bis 800.000 Euro benötigt. Das Werk am Hafen Wiehagen erhält jährlich rund 30.000 Tonnen Bioabfälle. Im Biokompostwerk geschieht im Prinzip das gleiche wie in einem Komposthaufen. Anders als bei der Kompostierung im eigenen Garten, so Insinger, werde jedoch der Rotteverlauf ständig überwacht. Temperatur, Wasser und Sauerstoffgehalt werden computergesteuert.
So verkürzt sich die Rottezeit erheblich. Innerhalb von etwa acht Wochen entsteht aus den organischen Küchen- und Gartenabfällen hochwertiger Kompost, der sich hervorragend zur natürlichen Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und zur nachhaltigen Bodenverbesserung eignet. Etwa 90 Prozent des Komposts gehen in die Landwirtschaft. Bernd Insinger stellte Überlegungen vor, was man nach den Investitionen außer der Kompostierung noch tun könne. So könnte der Kompostierung beispielsweise eine Vergärung vorgeschaltet werden, um Biogas zu gewinnen. Man würde dann vom Prinzip her eine Biogasanlage wie in der Landwirtschaft fahren. Ebenso sei die Nutzung des Materials als Energieträger denkbar, um vor Ort Strom und Wärme zu erzeugen. Mit Hilfe der Wärme würden Hölzer getrocknet und zu Pellets für Heizzwecke verarbeitet.
Seit etwa fünf Jahren produziere man im Biokompostwerk zu günstigen Kosten, weil die Maschinentechnik abgeschrieben sei. Man verfolge, so Insinger, das "anspruchsvolle Ziel", dass auch nach der Aufrüstung des Werks eine Tonne Rohstoffmaterial nicht teurer als 40 bis 42 Euro sein wird. Es wurde verabredet, in den nächsten sechs bis neun Monaten die einzelnen Möglichkeiten mit konkreten Kostenangaben den Entscheidungsträgern vorzustellen. Foto: hb/m