Die Vorsitzende nutzte die überaus gut besuchte Versammlung dafür, den Mitgliedern Neuigkeiten zu berichten. 265 Mitglieder gehören der Gemeinschaft an. Nach Auskunft von Jäger stagniere diese Zahl, was an fehlenden Nachrückern liege. Sie selbst kann auf 15 Jahre als Vorsitzende zurückblicken. Sie hat den Vorsitz mit 124 Mitgliedern übernommen. "Vor diesem Hintergrund sind die Zahlen doch gut", stellte sie fest.
Es bestehe wie schon seit Jahren ein hoher Beratungsbedarf. Die zweimal im Monat stattfindenden Beratungstermine seien durchweg ausgebucht. Die Finanzen von Haus & Grund Bad Nenndorf seien in Ordnung und die Beiträge hätten sich nicht verändert, führte sie weiter aus.
Der demografische Wandel habe Auswirkungen auf die Altersstrukturen auf dem Land. Junge Leute zöge es mehr in die Städte, Wohnungen blieben unvermietet. Bad Nenndorf nehme dabei noch eine Ausnahmestellung im Landkreis Schaumburg ein, was den Rückgang der Einwohnerzahlen anbelangt. Die Kurstadt sei so etwas wie das "Schokoladenstückchen" in der Statistik und könne noch Zuwächse verzeichnen. Dafür mitverantwortlich seien der S-Bahn-Anschluss in die Landeshauptstadt, das Gymnasium und die Annehmlichkeiten einer Kurstadt. Vor dem Hintergrund schwindender Mietinteressenten appellierte Jäger an die Versammlung "Halten Sie ihre Immobilie im Blick" und meinte damit unter anderem, dem Konkurrenzdruck bei den Vermietern durch Modernisierungsmaßnahmen entgegen zu wirken. Energetische Sanierungen, die vom Staat eingefordert werden, könnten nicht allein zulasten der Eigentümer gehen. "Da müssen wir mehr Fördergelder einfordern", so die Vorsitzende.
Einen unterhaltsamen Vortrag zum Thema "Störung von Nachbarn und Mietern" hielt Jürgen Lindner, Justitiar des Haus & Grund Landesverbandes. Er klärte darüber auf, was erlaubt und was nicht erlaubt sei. Die Palette der Belästigungen könne von Froschquaken, Fallobst oder Hundegebell bis hin zu Grillparties und den Einsatz von Chemikalien in Gärten reichen. Der Referent sprach über so genannte "Frustzwerge" - Gartenzwerge mit beleidigenden Gesten wie dem "Stinkefinger", oder über die Lagerung von Kompost, das in "Dunststätten" deponiert werden müsse.
Küchengerüche oder streunende Katzen könnten durchaus als "Besitzstörungen" angesehen werden.
Anders liege laut Lindner der Fall bei spielenden Kindern, die zu tolerieren sind. Gerade im Bereich Bad Nenndorf würden viele Beschwerden wegen Lärmbelästigungen auf seinem Schreibtisch landen, verriet Lindner, der seinen Posten als Stellvertreter des Ortsvereins an Jens Borchers abgegeben hat. Foto: pd