Mehr Blitzer für die kommunalen Kassen müsste es heißen Herr Ochs. Warum sollen denn die 80 Prozent, die sich überwiegend korrekt verhalten, das bezahlen, was die 20 Prozent "Autobahnrambos" zu verantworten haben? Warum wollen Sie den "Rambos" freie Fahrt geben, die Feuerwehren aufrüsten und nicht präventiv in die Verkehrssicherheit eingreifen? Verkehrssicherheit beginnt im Kopf und nicht im Portemonnaie. "Blitzen" ist reine anonyme Abzocke, hat mit Verkehrssicherheit nichts zu tun und erzeugt noch mehr Aggressionen im Straßenverkehr. Verkehrsüberwachung ist dringeng nötig, sollte aber ausschließlich von qualifizierten Organisationen, individuell und bedarfsgerecht an Unfallschwerpunkten durchgeführt werden und darf nicht von knappen Kassen abhängig sein. Verkehrsüberwachung soll eine Verhaltensänderung bewirken. Das ist mit "Blitzern" nicht machbar. Das fehlerhafte Verhalten muss direkt vor Ort besprochen werden, die Betroffenen müssen überzeugt werden und einsichtig sein, sie müssen wissen, warum dieser Tatbestand geahndet werden muss. Nur dann kann eine Verhaltensänderung erreicht werden. Das kann nur die Aufgabe der Polizei sein. Geschwindigkeit ist nicht die hauptsächliche Unfallursache, beeinflusst aber ganz erheblich die Unfallschwere. Zu bekämpfen wären aber die Unfallursachen, wie zum Beispiel Ablenkung, Abstände, Müdigkeit, Fahrstreifenwechsel, Rechtsüberholen, Einfahren, Ausfahren, Drängeln, Dreistigkeit und Rücksichtslosigkeit. Dieses folgenschwere Fehlverhalten bekommen Sie mit "Blitzern" nicht weg. Hier kann man nur mit Videofahrzeugen arbeiten, die den Betroffenen die Tatbestände und das Fehlverhalten genau aufzeichnen. Dazu kann man die Bußgelder gern auch verdreifachen. Wir müssen zunächst erst einmal die Einhaltung der Grundfahrtechniken kontrollieren, wie zum Beispiel die Fahrtrichtung rechtzeitig und deutlich anzeigen, richtig einordnen, richtig Halten und Parken, rechts fahren und durch sein eigenes Verhalten anderen zeigen, dass man die Regeln der StVO und zum Beispiel auch den Vorrang oder die Vorfahrt Anderer respektiert. Dann würde der Verkehr auch viel sicherer und flüssiger laufen. Telefonieren ist auch mit einer Freisprecheinrichtung gefährlicher als alkoholisiert Auto zu fahren, das ist wissenschaftlich erwiesen und der Politik auch bekannt. Warum also ist das Telefonieren im öffentlichen Straßenverkehr noch erlaubt? Jeder Dritte hält sich ein Handy ans Ohr oder tippt SMS ein. Autofahren ist eine reine Frage der Aufmerksamkeit! Die Straßenmeistereien würden sich auch freuen, wenn sie nicht so viele Flurschäden durch Abkommen von der Fahrbahn zu bearbeiten hätten. Sorgen Sie für professionelle Verkehrssicherheitsarbeit, damit können Sie auch den volkswirtschaftlichen Schaden reduzieren und für die Feuerwehren bleibt auch noch etwas übrig.
Wilfried Bock (Bock-VSP),
Lauenau