1. Eine hohe Wand fängt den Hang ab

    Erdarbeiten auf Edeka-Gelände sind beendet / Noch 3500 Betonpfähle müssen in die Erde / Hochbaustart im Oktober

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LAUENAU (al). Bislang ist nur viel Erde bewegt und viel Beton in den Untergrund geschlämmt worden. Doch etwa ab Oktober wird das künftige Edeka-Regionallager am Schnittpunkt der Gemeindegrenzen von Apelern, Lauenau und Pohle konkrete Gestalt annehmen. Das kündigte der Konzern im Rahmen eines Pressegesprächs an.

    Seit der Grundsteinlegung vor jetzt 14 Monaten hat sich eine Menge getan, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht erkennbar ist. Auf der 33 Hektar großen Fläche wurden 250.000 Kubikmeter Erde bewegt, darunter auf einer Länge von 700 Metern ein Graben völlig neu verlegt. Kalk und hydraulische Bindemittel sind zur Stabilisierung des Bodens in mehreren Schichten eingefräst worden. Hinzu kamen Bohrpfähle mit Stahlkörben bis zwischen sieben und 20 Metern Länge. 1800 Stück sind davon in einem ersten Bauabschnitt bereits in die Tiefe gebracht worden. Weitere 3500 folgen für das zweite Lagergebäude sowie den Verbindungstrakt. Das bislang beeindruckendste Bauwerk ist jedoch eine Gabionenwand. 7,50 Meter hoch und mehr als 400 Meter lang reihen sich Metallkörbe, die mit mächtigen Steinen aufgefüllt worden sind und von denen Kunststoffbewehrungen in das dahinter liegende Erdreich führen. Die gewaltige Mauer teilt das Gelände in zwei Trassen. Die Differenz von 7,50 Meter ermöglicht der tiefer gelegenen Halle drei Etagen; die obere wird aus zwei Geschossen bestehen. Nach Angaben von Bau- und Projektleiter Werner Möllers werden Passanten wohl ab Oktober "die ersten Hallenwände täglich wachsen sehen". Das gehe dann schnell, glaubt er an die weiteren Abläufe im Fertigteilbau: Im Frühjahr 2014 könnte die Inbetriebnahme der für Edeka Minden-Hannover größten Logistikniederlassung ihres gesamten Gebiets erfolgen. Lauenau wird dann auch von der Bedeutung her an der Spitze der derzeit 16 Umschlagorte im gesamten Gebiet zwischen niederländischer und polnischer Grenze stehen.

    Warum sich die Bauarbeiten um Monate verzögerten, begründete Geschäftsführer Joachim Lücke von der unternehmenseigenen IT-/Logistik Service mit zwei Ursachen: Personelle Veränderungen bei den Verantwortlichen und einen erweiterten Planungshorizont. Denn für das Lager in Lauenau ist der bis zum Jahr 2020 kalkulierte Bedarf zugrunde gelegt worden. Ursprünglich war nur ein kürzerer Zeitraum angenommen worden. Das hat jetzt zur Folge, dass sich die Betriebsflächen von bisher 150.000 Quadratmeter um weitere 3000 Quadratmeter durch einen verlängerten Hallentrakt ergänzen. Die beiden dominierenden Lagergebäude samt Verbindungstrakt sowie weiteren Einrichtungen wie Tankstelle und Lkw-Werkstatt werden voraussichtlich bis Ende 2013 fertiggestellt.

    Die Kosten bezifferte Lücke auf jetzt 148 Millionen Euro, nachdem zur Grundsteinlegung noch 119 Millionen Euro genannt worden waren. Die in Lauenau investierte Summe überschreitet damit deutlich den Betrag für alle übrigen Logistik-Investitionen der Edeka-Regionalgesellschaft: An weiteren fünf Standorten sind derzeit Erweiterungen für insgesamt 133 Millionen Euro geplant. Zum künftigen Personalbedarf machte das Unternehmen noch keine konkreten Angaben. "Dafür ist es zu früh", betonte Pressesprecher Andreas Laubig. 550 Arbeitsplätze zuzüglich der Abdeckung saisonaler Spitzen seien vorgesehen. Derzeit werde im Konzern selbst das Interesse der Belegschaft an einem Ortswechsel von alten Standorten nach Lauenau ausgelotet. Dies geschehe alles in enger Absprache mit dem Betriebsrat.Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an