SCHEIE (hb/m). Das hochsommerliche Wetter mit Temperaturen über 30 Grad hat am Wochenende den Ablauf des von der Trachtengruppe organisierten Erntefestes beeinflusst. Als der Festumzug am Samstagmittag gegen 14 Uhr am Festzelt startete, waren es nur sieben Gespanne, die sich auf den Weg durch den Ort machten. Einige Erntefestfreunde haben sich bei der Hitze offensichtlich für einen Besuch des Bergbads entschieden. Dort zählte man am Samstag rund 3.500 und am Sonntag über 5.200 Gäste.
Die Stimmung war beim Umzug dennoch durchweg gut. Es gab ausreichend gekühlte Getränke auf den Erntewagen. "Beim Tanzen werden wir einige Touren weniger als sonst drehen", meinten einige junge Leute verschmitzt. Tanzstopps wurden auf dem Zimmermannsplatz, auf dem Rethof, bei der Schraubbar und auf Meiers Hof eingelegt.
Am Sonntagmorgen stärkten sich die Scheier bei einem Katerfrühstück. Um 15 Uhr begann ein bunter Nachmittag am Festzelt mit Kaffee und Kuchen, Ansprachen, Ernterede und Tanzvorführungen. Für die Unterhaltung der Kinder hatte man "Didi" Ostermeier verpflichtet.
"Schön, dass doch noch einige Leute gekommen sind, ich hatte mit weniger Besuchern gerechnet", sagte Ortsbürgermeister Friedrich Meyer während seiner kurzen Begrüßungsrede. Er zeigte sich erfreut darüber, dass der Festausschuss mit Theresa Rechenberg, Jennifer und Jeanine Wilharm sowie Phillip Johnen ausschließlich von Jugendlichen gebildet worden war. Die Älteren sollten sich beizeiten zurückziehen. Er habe sich, so Meyer, als Heranwachsender auch nie gerne dort aufgehalten, wo seine Eltern waren.
Bückeburgs Bürgermeister Reiner Brombach ist froh, "dass die Scheier die Tradition des Erntefestfeierns bewahren." Mittlerweile, so Brombach, würden immer mehr Leute erkennen, dass das, was gesät und geerntet wird, besser für die Nahrungsmittelkette verwendet als in den Sprit hineingegeben wird, griff der Bürgermeister kritisch das Thema "Bioethanol" auf. Pastor Dr. Wieland Kastning erinnerte daran, dass Erntefeste auch mit dem Begriff "Dank" zu tun haben. Hinter dem Scheier Erntefest stehe "eigentlich der Grund einer großen Freude und zwar der Freude, dass wir satt werden und satt werden können".Gudrun Peter als Stine und Gerhard Wilharm als Heini brachten in der Ernterede amüsante Ereignisse aus dem Dorfleben der zurückliegenden zwölf Monate zur Sprache.Foto: hb/m