MESSENKAMP (al). Etliche Autofahrer mussten in diesen Tagen eine Zwangspause auf der Kreisstraße 61 in Richtung Messenkamp einlegen. Höflich, aber bestimmt wurden sie zum Anhalten und um ein Verwarnungsgeld gebeten: Sie waren zu schnell gefahren.
Die unverhoffte Kontrolle der erst seit wenigen Monaten bestehenden Tempobegrenzung in Teilen der kurvenreichen Strecke fand im Rahmen eines landesweit propagierten Präventionstags statt. Überall waren Geschwindigkeitsmessungen angesetzt worden. Das Nenndorfer Polizeikommissariat hatte dafür die K 61 ausgewählt. Ein Grund war die Unfallhäufigkeit im vergangenen Jahr. Ein weiterer: die anhaltende Kritik aus der Bevölkerung in der Gemeinde Messenkamp über Lärmbelästigungen durch rasende Motorräder.
Doch den Beamten gingen an diesem Tag nur Autofahrer ins Netz. Auch diese fahren offenbar zu schnell durch die engen Kurven. Allein binnen eineinhalb Stunden am Nachmittag wurden zehn Fahrzeuge mit überhöhter Geschwindigkeit registriert. "Dabei liegt unsere Toleranzgrenze schon deutlich höher als die bei stationären Anlagen üblichen drei Stundenkilometer", verriet der diensthabende Beamte. Mit anderen Worten: Die erlaubten 50 km/h waren erheblich überschritten, bevor die Laserpistole erst mit lautem Piepen reagierte. Der "Rekord" lag an diesem Tag bei 79 "Sachen" - und das direkt nach der doppelten Serpentine im Waldrandbereich des Kappenbergs.
Nach einem ersten Präventionstag vor einigen Monaten, der zunächst nur dem aufklärenden Gespräch mit Motorradfahrern gewidmet war, sollte die Tempomessung ein zweiter Schritt zu mehr Verkehrssicherheit in diesem Abschnitt sein. Doch schon bei Autos sei die Messung schwierig, räumte der Bediener des hochwertigen Geräts im Zivilfahrzeug mit dem Hinweis auf Kurven und unübersichtlichen Streckenverlauf ein; "noch problematischer ist das bei Motorrädern". Um Tempoverstöße ahnden zu können, müsse jedoch die Beweislage eindeutig sein.
Aber die Beamten registrierten sehr genau, dass zur einsetzenden Feierabendzeit die K 61 verstärkt von forschen Zweiradlenkern benutzt und zum Teil auch wiederholt befahren wurde.
Im Verlauf des Nachmittags und frühen Abends war an mehreren Standorten entlang der Strecke gemessen worden. Die Aktion soll jedoch kein Einzelfall bleiben: Dem Vernehmen nach sollen effektivere Maßnahmen die oft leichtsinnigen Raser unter den Motorradfans dazu anhalten, ihr Tun zu überdenken. Foto: al