RINTELN (em). Empört zeigt sich die Wählerinitiative "WIR für Schaumburg" über das Verhalten des Rintelner Ortsrates in Sachen Umbenennung des Heinrich – Sohnrey – Weges. Zwar wollte der Ortsrat eine Umbenennung herbeiführen, ist dann aber beim Widerstand der Bewohner des Sohnrey-Weges sofort eingeknickt. Standhaft geblieben ist lediglich Ratsfrau Helma Hartmann-Grolm, die gleichzeitig Anwohnerin des Sohnrey-Weges ist. "Die Argumente der Bewohner kann ich nicht akzeptieren", sagte WIR-Kreisvorsitzender Richard Wilmers.
Heinrich Sohnrey sei ein strammer Nationalsozialist gewesen, der aus seiner Gesinnung kein Geheimnis machte. "Wer nicht will betrogen sein, halte das Haus von Juden rein", schrieb Sohnrey bereits 1924 in einem Gedicht.
Als Sohnrey in einer von 88 Dichtern und Schriftstellern im Oktober 1933 ein Treuegelöbnis auf Adolf Hitler ablegte, begrüßte er dessen "Volksgesundheitspolitik, welche den Blutstrom des deutschen Volkes reinigt und kräftigt" und warnte eindringlich vor "fremdblütigen Wanderarbeitern". "Liebe Anwohner des Sohnrey-Weges, Heinrich Sohnrey war eben nicht nur ein solider Heimatdichter, kein einfacher Mitläufer, er war ein strammer und aktiver Nationalsozialist, der die Verbrechen im Nazi-Regime geistig mit vorbereitet und dann tatkräftig unterstützt hat", schreibt Wilmers in einer Pressenotiz. "Ich hoffe, dass der Ortsrat am 12. September am Willen der Umbenennung festhält und dem Weg einen Namen gibt, mit dem Demokraten leben können.
Alles andere wäre für das Image der Stadt Rinteln fatal und schädlich", schreibt Wilmers.
Ausdrücklich begrüßt WIR die kritischen Bemerkungen aus der SPD- Stadtratsfraktion. Notfalls müsse der Stadtrat die Entscheidung an sich ziehen, denn das Thema berühre eben nicht nur den Ortsrat, sondern die gesamte Stadt.