RINTELN (ste). Die Grünen im Rat der Stadt Rinteln beantragen jetzt, dass die Radwegebenutzungspflicht auf der Mindener Straße zwischen Kreuzung Friedrichstraße und Kreisverkehr, der Bahnhofstraße inklusive Weserbrücke zwischen Kreisverkehr und Weserstraße und der Seetorstraße im gesamten Bereich der geschlossenen Ortschaft aufgehoben wird.
Christoph Ochs begründet die Forderung so: "Wie der Seniorenbeirat in seiner jüngsten Sitzung richtig feststellte, finden sich in Rinteln mehrere Problemstellen, an denen Radfahrer besonders stark auf Fußgänger achten müssen!" Leider lasse sich aber auch beobachten, dass es gerade an diesen Stellen schneller fahrende Radfahrer gibt, von denen sich die Fußgänger gestört bis gefährdet fühlten.
Eine solche Engstelle sei die Weserbrücke, bei der ein Vorbeifahren an einem Kinderwagen oder einem Rollator nur mit sehr viel Vorsicht möglich ist.
Ähnliche Situationen finden sich auch in der Bahnhofstraße, wo die Benutzungspflicht stadtauswärts kurz aufgehoben ist, ohne dass ein Wechsel auf und von der Straße möglich ist, sowie an den Kreuzungen Seetorstraße/Dauestraße und Bahnhofstraße/Konrad-Adenauer-Straße, wobei an diesen beiden Kreuzungen zudem der weitere Verlauf des Radweges nicht eingesehen werden kann, wodurch Fußgänger leicht übersehen werden.
Eine für Radfahrer gefährliche Situation stellt die Kreuzung Seetorstraße/Dingelstedtwall dar, da hier der Radweg endet, ohne dass ein sicheres Wechseln ohne Fahrtunterbrechung auf die Straße möglich ist. Trotz Aufhebens der Benutzungspflicht wollen die Grünen die Radwege aber für die Radler erhalten:
"Auch wenn mehrere Studien zeigen, dass die Benutzung der Fahrbahn die Sicherheit der Radfahrer signifikant erhöht, sollten die jetzigen Radwege dennoch für den Radverkehr freigegeben bleiben, da gerade bei Kindern und Personen, die sich mit dem Rad nicht sicher im Straßenverkehr fühlen, die subjektive Sicherheitsempfindung auf einem abgegrenzten Weg deutlich höher ist", begründet Ochs die Entscheidung der Grünen, warum sie die Radwege erhalten wollen. Durch die vorgeschlagene Änderung der Benutzungspflicht erwarten die Grünen eine starke Entlastung der Wege durch das Wegfallen der schnellerfahrenden Radfahrer, die dann die Straße nutzen dürften.
Zudem würde Rinteln noch fahrradfreundlicher werden, was bei der hohen Bedeutung, den der Radtourismus für Rinteln darstellt, sehr zu begrüßen sei: "Und vielleicht fahren dann ja noch mehr Bürger mit dem Rad, was ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz und zur Gesundheit aller Rintelner darstellen würde", hofft Ochs. Foto: ste