1. Menschen der Lebenshilfe besuchen den Bundestag

    Katja Keul und Maria Börger-Sukstorf statten der Lebenshilfe Vorabbesuch ab

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    STADTHAGEN. Als im Frühjahr des Jahres die begrenzt zur Verfügung stehenden Plätze von Besuchergruppenreisen für Menschen mit Behinderung unter den Abgeordneten des Bundestages ausgelost wurden, hatte die heimische Abgeordnete Katja Keul (Bündnis 90 / Die Grünen) Glück: Aus ihrem Wahlkreis können zehn Menschen mit Behinderungen den Bundestag besuchen.

    Keuls Büro schickte eine Einladung an die Paritätische Lebenshilfe in Stadthagen und dort griff man das Angebot gern auf. Im Vorfeld stattete nun Keul der Werkstatt der Paritätischen Lebenshilfe einen Besuch ab. Begleitet wurde sie von der grünen Landtagskandidatin im Wahlkreis Schaumburg, Maria Börger-Sukstorf. Dieter Schade, Geschäftsbereichsleiter Werkstätten und Betriebsstättenleiterin Alexandra Prochnow informierten ihre Besucherinnen über die Einrichtung. Wie schwierig sich der Weg zu gesellschaftlicher Teilhabe für Menschen mit Behinderungen darstellen kann, davon berichteten Schade und Prochnow eindrucksvoll. Einerseits müsse den Menschen das Selbstbewusstsein vermittelt werden, dass sie wirklich etwas können und ihre Arbeit wertvoll ist, andererseits seien zuweilen von außen angetragene Zielsetzungen wie die volle Integration in den Ersten Arbeitsmarkt in sehr vielen Fällen keine realistische Perspektive und der Druck in diese Richtung schade oft mehr als er nutze. Beeindruckt waren Keul und Börger-Sukstorf von dem An- und Ausbau der Betriebsstätte. Sowohl im Arbeitsbereich als auch im Berufsbildungsbereich stehen auf der Grundlage der individuellen Entwicklung jedes einzelnen Mitarbeiters unterschiedliche externe berufliche Perspektiven zur Auswahl. Bewusst habe man der Einrichtung am Helweg den Namen Industrie-Service Stadthagen gegeben um in Richtung der Wirtschaft das deutliche Signal zu setzen, dass man hier an Aufträgen und damit Arbeit für die Beschäftigten interessiert ist. Keul und Börger-Sukstorf teilten die Kritik an den Plänen der Bundesregierung, den Erwerb von Rentenanwartschaften durch die Arbeit in den Werkstätten einzuschränken.

    Die aktuelle Diskussion über ein zukünftiges Ausschreibungsverfahren von Qualifizierungsmaßnahmen der Agenturen für Arbeit stellen neue Herausforderungen an die Werkstätten für behinderte Menschen dar. Der hieraus entstehende Kostendruck durch Ausschreibung von Leistungen für schwerbehinderte Menschen sei nicht geeignet , die Vermittlung und Begleitung am Arbeitsmarkt erfolgreich und im Sinn der Teilhabeerweiterung der betroffenen Menschen zu organisieren, waren sich Keul und Börger-Sukstorf einig.

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