1. Ein Roboter mit einem Rücklicht

    "Noa Noa"-Zeltlager wird zur "Reise nach Utopia"/ Zehn Kreativworkshops

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    MEINSEN (al). Nicht Schnitzeljagd oder Freibadbesuch, Völkerball oder Lagerfeuer hat 75 Kinder und Jugendliche bei einem Zeltlager im Hülseder Ortsteil Meinsen begeistert, sondern eine ganze Menge kreativer Arbeiten. "Reise ins Utopia" nannte die veranstaltende Kunstschule "Noa Noa" in Barsinghausen das schon zur Tradition gewordene Ferienangebot. Es endete mit einer Theateraufführung, in der die vielen erstellten Gegenstände vorgestellt wurden.

    Gut 20 Zelte waren hinter dem Haus "Weichselland" errichtet worden. Und trotzdem blieb noch viel Platz für die zehn angebotenen Workshops. Zwei Werkstätten waren der Bildhauerei mit Thüster Stein gewidmet, zwei weitere einem Baumhausbau. Es gab einen Erfinderbereich und eine Schrottschweißerei. Luftschiffe konnten entwickelt werden. Und für das Finale mussten sich eine Theatergruppe, eine Kostümschneiderei und eine Maskenbildnerei etwas einfallen lassen.

    Die zwischen sieben und 17 Jahre alten Akteure hatten freie Hand. Die zwölf Workshopleiter und –assistenten gaben lediglich Tipps und Erläuterungen. Allerdings waren bei der Bildhauerei, beim Schweißen und beim Baumhausbau versierte Experten dabei, die auf die nötige Sicherheit achteten.

    Dass "Noa Noa" mit seinem Angebot wieder richtig lag, war schon am großen Andrang auf die Plätze auszumachen. Neben Teilnehmern aus der Region Hannover und dem Schaumburger Land scheuten Eltern selbst die weite Anreise ins Deister-Sünteltal aus Westfalen oder Bremen nicht. So weit hat sich das Angebot schon herumgesprochen. Und weil eigentlich vorrangig an die Altersgruppe zwischen sieben und 13 Jahren gedacht war, wurde der Kreis älterer Interessenten bewusst auf eine geringe Anzahl beschränkt.

    Leiter Frank Plorin sah schon bald nach Beginn der Freizeit das Ziel der Tage erreicht: Mit "kindlicher und jugendlicher Energie und Erfindungsgabe" sollten Modelle entwickelt werden, mit denen sich die Zukunft vielleicht besser gestalten lässt. Dabei waren den Visionen keine Grenzen gesetzt.Und so hat zum Beispiel der fünfjährige Janosch einen "Roboter" aus Abfall gebaut: ein paar Latten, zwei Filmrollen, ein Sieb, Plastikverpackungen und ein Lkw-Rücklicht. Die beiden achtjährigen Jannis und Liam aus Hannover verständigten sich auf ein "utopisches Monsterfahrzeug" mit stabilem Aufbau und langer Deichsel. Die Baumhaus-Baumeister stellten sich vor, einmal in luftiger Höhe leben zu müssen. Sie errichteten unter Aufsicht einer Baumkletterin und mit entsprechender Sicherung durch Seile zwei Plattformen. Auch bei den Metallarbeiten mit Trennschleifer und Schweißgerät standen fachkundige Experten zur Seite, während die jungen Akteure selbst Hand anlegten – zum Beispiel bei Klangkörpern aus Sägeblatt, Bohrkronen, alten Rohren und defekter Axt.

    Zum Finale waren rund 300 Eltern, Geschwister und Angehörige gekommen. Alle gemeinsam gingen via Theaterstück auf eine "Reise nach Utopia" – mit all den an den vorangegangenen Tagen entwickelten Zutaten.

    Foto: al

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