REINSDORF (al). Richtige traditionelle Rituale gibt es bei der Reinsdorfer Schützenkameradschaft. Könige erhalten eine Kette, sehen eine Scheibe an ihrer Hauswand und tragen eine grün-weiße Schärpe. Sogar einen Orden für die Uniform gibt es. Nur dessen Präsentation ist etwas ungewöhnlich – auf einem Getränketablett mit Bierreklame.
Aber das war der einzige Makel eines rundum gelungenen Schützenfests am Rand der Bückeberge. Nicht nur die neuen Majestäten waren zu feiern, deren Namen schon seit zwei Wochen feststanden. Stolz sind die Schießsportler auf die jetzt seit 40 Jahren bestehende Damenabteilung. Mit Eleonore Diekmann und Dorothea Lohmann sind noch zwei Frauen der ersten Stunde dabei. Diese wurden vom Vorstandsmitglied des Kreisschützenverbands Hartmut Kuhlmann ebenso geehrt wie Burkhardt Krippendorff, der dem Schützenwesen bereits 25 Jahre die Treue hält. Auch vom Verein selbst gab es Glückwünsche – für Manfred Witte und Sieglinde Altenberg nach 30 Jahren und Petra Snaga nach jetzt 40 Jahren. Zu gern hätte Vorsitzender Thomas Zehbe auch noch Martin Heurich geehrt, weil dieser seit Urzeiten die jährlichen Königsscheiben fertigt. Wie lange er das schon macht, weiß er angeblich selbst nicht – 45 Jahre aber dürften es wohl sein. Vor dem Kommers hatte ein Oldtimercabrio standesgemäß das neue Königshaus, bestehend aus Thomas Zehbe und Marion Kuckuck, der Jugendbesten Melina Stopp und Bürgerkönig Jörg Raguse standesgemäß abgeholt. Im Verlauf des fröhlichen Abends gab es noch weitere Auszeichnungen. Damenmannschaften aus der Region hatten sich an einem Pokalschießen beteiligt, aus dem
der SV Rehren A/O (580 Ring) als Sieger vor Kathrinhagen/Westerwald I und Kathrinhagen/Westerwald II hervorging. In der Einzelwertung lag Elke Schmeiche (SC Rodenberg) mit 199 Ring vorn. Ein Turnier innerörtlicher Konkurrenz mit 20 Schuss, einem Biathlon-Durchgang und zwei Spaßscheiben mit je fünf Schuss wollten sich 27 Gruppen nicht entgehen lassen. Es siegten wie schon bei der Premiere vor zwei Jahren die "Moppedfritzen" mit Axel Kröncke, Thomas Zehbe und Hannelore Peters, gefolgt von der Wählergemeinschaft Apelern I mit Wilhelm Thürnau, Heinz Müller und Marion Kuckuck. Den dritten Rang eroberten sich Uwe Brockmann, Friedel Kastning und Klaus Gellermann unter der originellen Bezeichnung "Dreiländereck".
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