LINDHORST (nb). In Berlin gibt es keine Eisbären, höchstens im Zoo. In der hiesigen Gemeinde auch nicht, aber hier hat Hannah Köhler gerlernt, wie sich welche machen lassen.
Zu Besuch bei Verwandten hat es die Zwölfjährige in die Magister-Nothold-Schule verschlagen, wo Künstlerin Bärbel Kramer ihr beibrachte, was sich aus Tonmasse so alles modellieren lässt. Unter anderem Kopfportraits, die eine Gruppe Schüler über drei Tage Projektarbeit mit viel Liebe zu Detail und Ausdruck unter fachkundiger Leitung erstellt hat.
Gleiches gilt für 25 weitere Projekte, die in einem weit gespannten Themenpektrum zeitgleich angeboten wurden. Von Graffiti über selbstgedrehte Soaps, Sport, Angeln, Kochen mit Kräutern und Künstlerisches: Die Schüler konnten sich neigungsgerecht entscheiden und, etwa beim Angeln, ganz neue Sportarten ausprobieren und neue Fertigkeiten entdecken und entwickeln.
Der Tag der Abschlusspräsentation wird seit nunmehr zwei Jahren mit einem Schulfest gefeiert. Hier hatten Eltern und Freunde, Verwandte und Lindhorster die Gelegenheit, sich die Projektergebnisse anzusehen, sich zu informieren oder einfach das gebotene Programm zu genießen. Gedrehte Filme wurden vorgeführt, HipHop getanzt und hergestellte Leckereien oder Kunstobjekte zum Kauf und Verzehr angeboten. Viele Aktionen waren so angelegt, dass sie erst am Festtag tatsächlich beendet wurden und auch von den Besuchern getestet werden konnten.
Das selbst gebaute Kubb-Spiel, auch als Wikingerschach bekannt, wurde in den Regenpausen auf der Schulwiese gerne genutzt.
Sportlich wurde es in der großen Turnhalle, wo neben einem Hindernisparcours auch ein ganz besonderes Projekt seine Bühne hatte.
Unter dem Titel "Ringen und Raufen" haben die Pädagogen Heiko Schuiling und Jörn Türnau von der Sozialagentur "Cluster" mit Jugendlichen geübt, wie sie möglichen Aggressionen begegnen können.
Anhand von Kampftechniken, Sport und "Mutproben" galt es, den Sinn von Regeln und Teamarbeit zu vermitteln. Wer nicht alles gesehen hat, konnte sich dank des Fotoprojektes einen Eindruck der meisten Arbeitsgruppen abholen. Beliebte Anlaufstelle außerhalb des Schulforums war traditionell der Tombola-Stand, der wie das Kaffee- und Kuchenbuffet von den Eltern organisiert wurde.
Heimische Firmen aus dem gesamten Landkreis hatten dafür großzügig gespendet und über 200 Preise zur Verfügung gestellt.
"Das war wirklich toll", so Schulleiterin Ulrike Rehn, die sich im Namen aller noch einmal bedankt. Für Hannah hat sich der Besuch gelohnt.
Sie will die Eisbärenfigur ihrem Vater schenken. Da gibt es sie eben doch. Weitere Fotos unter "Schulfest Lindhorst" auf www.schaumburg-hautnah.de.
Foto: nb