1. Beim Malen einfach frei sein

    Nadine Gnauck stellt Kunstwerke noch bis September im Hofcafé Auhagen aus

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    APELERN (wa). Sie beschreibt es als "ein Gefühl, das in ihr aufsteigt." Es beschäftigt sie und sie muss es "sofort los werden". Nadine Gnauck ist Malerin mit Herz und Leidenschaft. Die gebürtige Sächsin (Döbeln) befolgt dabei kaum eine klassische Regel der Kunst, denn sie will beim Malen vor allem eines: frei sein. Für Gnauck ist die Malerei seit Kindheit an, eine Möglichkeit aus dem Alltag auszubrechen und Gefühlen ein Gesicht zu geben.

    "Ich kann das was mich beschäftigt auf der Reinheit und Unbeschriebenheit der Leinwand abladen. Soll sie damit zurechtkommen", sagt die in Apelern wohnende Künstlerin. "Jedes meiner Bilder kam sorgsam in eine Mappe und verschwand in der Abstellkammer. Nach dem Motto: Gefühl aufgearbeitet, abgeladen und weggeschlossen.” Je nach Stimmung entstanden die unterschiedlichsten Werke. Sanfte Pastellkreiden, Bleistiftzeichnungen aber auch kräftige Acrylfarben kommen auf großen Leinwänden zum Ausdruck.

    Laut eigenen Aussagen wäre die heutige Physiotherapeutin nie auf die Idee gekommen ihre Bilder den Menschen zu zeigen. Bis 2005 ihre Schulleiterin sie förmlich dazu drängte eine Ausstellung im Schulgebäude zu geben. "Ich ging mit gemischten Gefühlen an diese Sache heran, aber die Resonanz war erstaunlich positiv." Doch nach dieser Ausstellung wurde es sehr ruhig um die Malerei. Andere Dinge waren wichtiger: der Umzug mit Tochter Robin-Marleen nach Niedersachsen, dort hin wo Ehemann Thomas schon wartete. Arbeitsstelle suchen, Kindergartenplatz finden, grundlegend Einleben - und aus irgendeinem Grund sagte sich die Döbelnerin: "Ich rühre nie wieder einen Pinsel an.” Doch das dem nicht so ist beweisen die neuesten Werke ihrer Ausstellung im Hofcafé Auhagen (Vor den Toren 20). Zu verdanken hat sie das ihrem Mann Thomas.

    "Er ließ nicht locker. Thomas hat immer gewollt dass ich wieder male. Also überraschte er mich zum Muttertag 2012", erzählt Nadine Gnauck. In seiner Werkstatt hatte er ihr eine Mal-Ecke eingerichtet.

    "Eine kleine Nische aber mit allem was ich brauche." Die Staffelei war aufgebaut, ein Schrank mit Farben und Pinseln stand da, es fehlte an nichts. Etwa eine Woche lang hat es gedauert, bis sie sich vor die Staffelei gesetzt habe. "Erst habe ich sie nur angeschaut, dann griff ich zum Pinsel", so die Malerin. Seit diesem Tag ist sie nicht zu stoppen. Jetzt dürfen die Menschen ihre Bilder sehen und daran teilhaben. Noch bis zum September hängen ihre Werke im Hofcafé Auhagen aus und können nicht nur angeschaut, sondern auch käuflich erworben werden. Auf Nachfrage fertigt Nadine Gnauck Auftragsbilder, Tattoo-Vorlagen hat sie bereits entworfen. Foto: pr

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