1. Licht, Luft und Leine sichern das Überleben

    Extrem- und Höhlentaucher Olaf Dube absolviert seinen tausendsten Tauchgang im stillgelegten Schieferbergwerk

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    RINTELN (ste). Seinen tausendsten Tauchgang absolvierte der Rintelner Olaf Dube jetzt in einem 1994 stillgelegten Schieferbergwerk in Schwalefeld (Sauerland). Nur voll ausgebildete Höhlentaucher können hier tauchen. Abgetaucht wurde im sogenannten "Bremsberg", über den früher die Loren ans Tageslicht befördert wurden.

    Über die Schienen ging es bis auf 36 Meter Tiefe auf die zweite Sohle. Bereits nach wenigen Metern war die elektrische Beleuchtung des Einstiegs nicht mehr zu erkennen, nur das Licht der LED-Strahler erhellte jetzt noch den Gang. Licht, Luft (bzw. Atemgas) und Leine sind die drei Dinge, die dem Höhlentaucher das Überleben ermöglichen. Fehlt eins davon, kann es schnell zu einen fatalen Ausgang des Tauchgangs kommen: "Eine Höhle verzeiht keine Fehler", weiß Dube.

    Jeder Taucher hat auf einer solchen Tour 7.000 Liter Atemgas auf dem Rücken, eine weitere Zusatzflasche ist mit reinem Sauerstoff für die Dekompression gefüllt. 75 Kilogramm muss jeder Taucher schleppen: "Doch unter Wasser hilft uns Archimedes beim Tragen", freut sich Dube. Dube und sein Tauchpartner Dirk Metzen folgten der fest verlegten Hauptleine über mehrere Verzweigungen hinweg, an denen persönliche Markierungen angebracht werden mussten. "Wichtig ist gerade bei Leinensystemen mit Abzweigungen, dass der eigene Rückweg zweifelsfrei feststeht und zur Not auch blind gefunden werden kann."

    Am Ende der Hauptleine mussten dann noch zwei (gewollte) Lücken in der Leinenführung mit den mitgeführten kleinen Seilrollen überbrückt werden, um das Ziel des Tauchgangs zu erreichen: Einen wenig betauchten Raum, der bis zur Entdeckung des zweiten Ausgangs nur über einen rudn fünf Meter tiefen und fast senkrechten Schacht mit weniger als einen Meter Durchmesser zu erreichen war.

    Beide zwängten sich nacheinander fusswärts durch den engen Schacht. Der letzte Raum belohnte die Taucher dafür mit einer hervorragenden Sicht und der Gewissheit, dass hier noch nicht allzu viele Menschen seit Schließung der Grube gewesen sind. "Besonders freut mich immer noch, dass die Leine, die durch den Schacht führt, 2009 von mir selbst gelegt wurde; ich war der erste Taucher überhaupt, der diesen Raum erreicht hat", so Dube. Auf dem Rückweg überraschte Metzen seinen Tauchpartner Dube dann mit einem Markierungspfeil aus Messing und der Gravur "Olaf 1000". Dieser Pfeil wurde in 42 Meter Tiefe in dem Schacht zum zweiten Bremsberg angebracht, der auf die dritte Sohle in 70 Meter Tiefe führt, die beiden Tauchern ebenfalls gut bekannt ist.

    Auf dem Rückweg zum Bremsberg mussten die Taucher insgesamt 50 Minuten Dekompressionspausen zur Vermeidung der "Caisson-Krankheit" einlegen.

    Nach einer Stunde und 50 Minuten erblickten beide dann wieder das Tageslicht und wünschten sich vor allem "etwas Warmes zu essen und einen heißen Kaffee". Die Wassertemperatur beträgt hier ganzjährig schließlich nur 8° Celsius.

    Foto: privat

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