1. Die Türkisch-Islamische Gemeinde hat einen starken Integrationswillen

    SPD-Fraktion zu Gast beim Abendgebet in der Moschee / Probleme mit dem Friedhof

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    RINTELN (ste). Auf ihrer letzten Fraktionssitzung traf sich die SPD-Ratsfraktion mit Mitgliedern der Türkisch-Islamischen-Gemeinde. In Anwesenheit von Murat Demirel, Vorsitzender der Gemeinde, dem Imam Idris Tasova und der Vorsitzenden des Frauenbeirats Hatice Yildiz waren die Genossen zunächst als Gäste beim Abendgebet mit dabei. In dem anschließenden Gespräch wurden viele Fragen miteinander geklärt. Sie bezogen sich sowohl auf die Religionsausübung, als auch auf Fragen des täglichen Lebens. Die Gastfreundschaft ist bei diesen Gesprächen nicht zu kurz gekommen. So wurde nicht nur türkischer Tee genossen, sondern auch süße und salzige Gebäckteile konnten probiert werden. Neben der Türkisch- Islamischen-Gemeinde hatte diesen Abend die türkischstämmige SPD-Ratsfrau Serpil Dursun organisiert.

    Um den Gesprächen auch Taten folgen zu lassen, wurde folgendes auf den Weg gebracht:

    Die SPD-Fraktion wird bei der Stadt Rinteln beantragen, dass auf einem der Friedhöfe Rintelns ein Bereich für Muslime ausgewiesen wird. In dem Maße, wie die demographische Entwicklung islamischer Migranten voranschreitet, wächst der Wunsch nach einer Bestattung in Deutschland. Dem stehen aber oft Probleme entgegen. In anderen Städten, wie beispielsweise Minden und Hameln, gibt es bereits islamische Grabfelder, die von den anderen Grabstätten getrennt sind und gemäß den islamischen Bestimmungen gestaltet werden können. Auf deutschen Friedhöfen geben üblicherweise die jeweiligen Friedhofsordnungen darüber Auskunft, wie die Gestaltung der einzelnen Grabstätten auszusehen hat. Ein Punkt dabei ist die Bepflanzung und Pflege der Gräber. Beides ist im Islam nicht vorgesehen. In der Regel wird das Grab sich selbst überlassen. Dem steht die deutsche Forderung nach Einheitlichkeit des gesamten Friedhofs entgegen. Demnach soll es keine unbepflanzten Gräber geben. Des Weiteren kollidieren oftmals die Anlage des Friedhofs und der Grabstätten mit der islamischen Vorschrift, dass der Tote so in die Erde gelegt werden soll, dass sein Gesicht nach Mekka schaut. Diese Lage ist dann nicht im richtigen Winkel zu Wegen und Grabparzellen. Der SPD-Sozialausschussvorsitzende Michael Pavel wird an der nächsten Sitzung des Jugendausschusses der Türkisch-Islamischen-Gemeinde teilnehmen. Ziel soll es dabei sein, Wünsche und Vorstellungen der Jugendlichen kennenzulernen, um bei der Umsetzung von Projekten eventuell Hilfestellungen geben zu können. Im Verlauf des gesamten Abends wurde der Integrationswillen von beiden Seiten immer wieder in den Vordergrund gerückt.Foto: ste

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