1. "Altenburg schadet den Bürgern Rodenbergs!"

    CDU verlangt Mandatsverzicht ihres ehemaligen Spitzenkandidaten / "Das Verhältnis ist völlig zerrüttet"

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    Bis zum September 2011 war die parteiinterne Welt noch in Ordnung. Die Christdemokraten hatten den damaligen Bürgermeister zu ihrem Spitzenkandidaten bei der Kommunalwahl erklärt. Doch als noch am Wahlabend sowie in den Folgetagen Ralf Sassmann von der Wählergemeinschaft (WGR) seinen Anspruch auf das Amt formulierte, kam die Sache ins Rutschen. Die CDU, die mit der WGR eine Gruppe bildete und erkannte, dass auch Aktive Demokraten und FDP Sassmann unterstützen würden, ließ von einem eigenen Vorschlag ab. Mit Altenburg sei, so stellt es der Ortsverband in einem dreiseitigen Papier über die Chronologie der Ereignisse dar, Einvernehmen erzielt worden: Dieser solle die Funktion des stellvertretenden Ratsvorsitzenden erhalten.

    Tage später rief Altenburg bei Steege an: Er könne nun doch Bürgermeister werden, da ihn die SPD-Fraktion unterstützen würde. Zugleich gab es Bemühungen der Sozialdemokraten, mit der CDU weitere Vereinbarungen zu treffen. Doch Vorstand und Fraktion wollten, heißt es in der Darstellung weiter, "keinen Bruch mit der WGR, auch nicht mit den Aktiven Demokraten und der FDP". Dies wurde sowohl der SPD als auch Altenburg mitgeteilt. Daraufhin habe sich der Betroffene "sehr erbost und verständnislos" gezeigt. Es soll sogar zu "beleidigenden Worten über einzelne Personen" gekommen sein. Nach diesem Gespräch, so notierte die CDU weiter, habe sich Altenburg "massiv zurückgezogen". Seinen Auftritt in der konstituierenden Ratssitzung, in der Altenburg eine persönliche Erklärung abgab und danach den Sitzungssaal verließ, sieht sie zudem als "beschämend und brüskierend". Sie sei über dessen Absichten nicht informiert worden. Es gebe jedoch "alle Anzeichen", dass die SPD von Altenburgs Plänen wusste: Der Redebeitrag von SPD-Sprecher Hans-Dieter Brand sei "unübersehbar" darauf abgestimmt gewesen. Steeges Fazit: "Eine Zusammenarbeit mit Günter Altenburg wird es nicht mehr geben." Folgerichtig erhalte dieser auch keine Einladungen mehr zu politischen Treffen: "Wir sehen das Verhältnis als völlig zerrüttet an." Der Ortsverband hat ihn inzwischen mit den Unterschriften des Vorsitzenden und seiner beiden Stellvertreter Carlo de Rooij und Lars Kruckenberg zum Mandatsverzicht aufgefordert. "Da wollen junge und engagierte Leute nachrücken, und der Sitz wird blockiert", ärgert sich Steege. Außerdem sieht er seine Partei durch die Nichtteilnahme Altenburgs an Sitzungen geschwächt: "Wir möchten vernünftig Politik machen in der Stärke, wie uns der Bürger gewählt hat. Das können wir nicht." Selbst in internen Beratungen mit WGR, Aktiven Demokraten und FDP "fehlt uns eine Stimme". Deshalb "können wir unsere Meinung nicht immer wiedergeben".

    Auf Nachfrage erklärte der Vorsitzende, nur für die Stadt-CDU zu sprechen: "Hier ist er aufgestellt worden." Ob Altenburgs Verhalten auch von der CDU-Samtgemeindefraktion und dem CDU-Amtsverband thematisiert wird, ließ Steege offen: "Wenn weitere Schritte notwendig sind, wird das passieren." Ein Ausschlussverfahren wegen Parteischädigung schloss Steege zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. Günter Altenburg bestätigte auf SW-Anfrage, Schreiben von der CDU erhalten zu haben. "Auf solche Drohbriefe reagiere ich nicht", erklärte er, sah für die CDU-Forderungen "keine Rechtsgrundlage" und erklärte, "alle meinen Mandate" behalten zu wollen: "Ich kann doch meine Wähler nicht enttäuschen." Foto: al

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