1. Mit Bezirkspokal im Arm überglücklich

    TSV Bückeberge blickt auf seine erfolgreichste Saison zurück / Torjägerin mit dem richtigen Riecher gesucht

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    WENDTHAGEN (pm). Bei den Fußballfrauen des TSV Eintracht Bückeberge ist in diesen Tagen erst einmal Durchatmen angesagt. Die Spielerinnen um Kapitän Inka Schütt brauchten nach turbulenten Wochen etwas Zeit, um zu verarbeiten, was um sie herum alles geschehen ist. Gerade die Wochen im Juni haben es in sich gehabt. Am vorletzten Spieltag der Landesliga sicherte sich die Eintracht mit einem 1:0-Sieg gegen den SC Diedersen die Vizemeisterschaft, am Ende fehlten nur zwei Punkte auf Meister SC Völksen. Wenig später gewann der TSV das Endspiel um den Bezirkspokal beim TSV Havelse II in einem nervenaufreibendem Elfmeterschießen und sicherte sich erstmals den Pott.

    Doch damit nicht genug: Überraschend wurde den Wendthägerinnen auch noch die Möglichkeit zum Oberliga-Aufstieg geboten. Drei Vizemeister der Bezirke Braunschweig, Hannover und Weser-Ems spielten um einen freien Platz in der 4. Liga.

    Nach einem 1:0-Heimsieg gegen den SV Groß Lafferde unterlag die Eintracht aber bei Blau-Weiß Hollage mit 0:3 und verpasste den Aufstieg wegen des schlechteren Torverhältnisses der drei punktgleichen Teams.

    Die vielleicht einzige wirkliche Schwäche der Mannschaft wurde der Eintracht dabei - wie auch in der Meisterschaft zuvor - zum Verhängnis:

    Das Team leidet unter einer akuten Sturmflaute. "Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss”, unkten die TSV-Spielerinnen während einer Rückrunde, die von zahlreichen 1:0-Erfolgen der Eintracht geprägt war. Nur selten schaffte es das Team seit dem Winter, mehr als einen Treffer zu erzielen. "Aufgrund einer starken Abwehrleistung über die gesamte Saison gesehen haben uns trotzdem viele Punkte sichern können”, sagte Trainer Uwe Kranz. Am Ende stellte der TSV mit nur 19 Gegentoren in 22 Spielen um Libero Sabrina Pelzer die beste Abwehr der Liga.

    Ihren Anteil daran hatte Last-Minute-Neuzugang Laura Danziger, die im vergangenen Sommer von BRW Deckbergen zur Eintracht kam und seitdem mit starken Auftritten im Tor des Vizemeisters überzeugte.

    "Laura spielt viel mit und versucht aus dem eigenen Strafraum heraus Akzente für das Aufbauspiel zu setzen”, sagt der Trainer.

    Auf eine starke Saison blickt auch Meike Hunte zurück. Die Rückkehrerin vom TSV Havelse trat vor allem in der Hinrunde als Torjägerin in den Vordergrund. In der Rückserie überzeugte sie dann durch ihre Flexibilität, ihrem Team auf vielen verschieden Positionen zu helfen. Und auch der Winterzugang, Katharina Jochens vom TSV Krankenhagen, entpuppte sich in der Defensive als willkommene Verstärkung. "Katharina ist sehr kampfstark und hat einen großen Willen”, lobt der Trainer.

    Nach drei Punkten Rückstand zur Winterpause traf der TSV gleich im zweiten Spiel auf Tabellenführer SC Völksen - und unterlag unglücklich mit 0:2. Leider unterlief dem Team danach noch ein unerwartetes 1:1-Remis gegen Eintracht Hameln. "Dadurch konnten wir in der Schlussphase der Saison nicht mehr den erhofften Druck auf den Spitzenreiter erzeugen und mussten sogar um Platz zwei bangen”, erklärt Kranz.

    Am Ende nahmen sich aber die Konkurrenten um die Vizemeisterschaft gegenseitig die Punkte weg. Der TSV marschierte dagegen mit weiteren 1:0-Erfolgen auf sein Ziel zu. "So gut haben wir noch nie abgeschnitten”, fasst der TSV-Trainer zusammen.

    Doch auch im Bezirkspokal folgte Anfang Juni noch der große Wurf. Sowohl im Halbfinale als auch im Endspiel lag die Eintracht mit 0:1 zurück - und beide Male gelang Torfrau Danziger der entscheidende Pass auf Mona Söhnen. Im Semifinale in Sulingen wurde die Stürmerin anschließend gefoult. Nina Bekemeier verwandelte den Strafstoß und ermöglichte ihrem Team das am Ende erfolgreiche Elfmeterschießen. Im Endspiel nahm Söhnen den Danziger-Pass als Vorlage für den Ausgleichstreffer. Und wieder behielten die Grün-Weißen die Nerven im Elfmeterschießen. Mit dem Pott im Arm waren die Wendthägerinnen überglücklich.

    Mit einer sehr kurzen Konzentrationsphase ging es dann aber nur eine Woche später in die Aufstiegsspiele zur Oberliga. Dabei zeigte sich, dass sich auch in diesem Vergleichen das Fehlen einer echten Torjägerin entscheidend war. "Wir haben sehr starke spielende Stürmerinnen”, sagte Kranz. "Wir haben aber derzeit niemanden, die auch mal aus keiner Chance ein Tor macht.” Für die neue Saison ist auf dieser Position auch kein Neuzugang in Sicht. "Wir können in dieser Hinsicht nur im Training hart arbeiten und hoffen, dass bei einer Spielerin der Knoten platzt oder sich eine unserer viel versprechenden Jugendspielerinnen entsprechend entwickelt”, sagt Kranz.

    "Vielleicht können wir aber auch mit unseren Erfolgen Spielerinnen motivieren, die im Moment nicht aktiv am Ball sind.”

    Diese müssten sich den kommenden Montag im Kalender anstreichen - dann startet die Eintracht in Obernwöhren in die Vorbereitung auf die neue Saison.

    Foto: pm

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