1. Heilerziehungspfleger haben Steine ins Rollen gebracht

    Paritätische Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland verabschiedet 37 Absolventen / Drei Auszeichnungen vergeben

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    STADTHAGEN (mh). "Lasst es geschehen, lasst die Zukunft geschehen, geht mit erhobenen Kopf in die Welt hinaus!" Lea Dörlemann erntete großen Applaus für ihre Worte anlässlich der Verabschiedung der Absolventen der Heilerziehungspflegeklassen in Stadthagen. Sie und ihre 37 Mitschüler haben in drei Jahren ihre Ausbildung zum Heilerziehungspfleger bei der Paritätischen Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland (PLSW) absolviert. Die Anforderungen an die Heilerziehungspfleger sind vielfältig, erklärte Schulleiter Rolf Sielemann. Als Seelsorger müssen sie sich den psychischen und seelischen Bedürfnissen der Menschen annehmen, zudem sind sie Ansprechpartner für Eltern und Familie sowie Ratgeber und Helfer, so der Schulleiter. Während der dreijährigen Vollzeitausbildung besuchten die Absolventen an zwei Tagen die Schule in Stadthagen, an drei Tagen arbeiteten sie in der praktischen Ausbildung in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Unter den 37 Absolventen der zwei Klassen sind nicht nur Schüler aus dem Landkreis, sondern auch einige aus Minden, dem Raum Bremen/Achim und Lüchow-Dannenberg. "Das hat Tradition", erklärte Schulleiter Rolf Sielemann. "Wir waren niedersachsenweit eine der ersten Schulen mit einem solchen Angebot." Seit 40 Jahren bietet die PLSW schon ihre Ausbildung an. Nicht nur in dieser Zeit hat sich einiges in der Behindertenhilfe getan, blickte der Schulleiter zurück. Während es im 17. und 18. Jahrhundert noch "abgelegte Tagelöhner und ehemalige Bordellmädchen" waren, die die Arbeit verrichteten, ist der Beruf im Hier und Heute mit hohen Anforderungen und Qualifikationen verbunden. "Sie gehen nicht aus der Schule, als die Person, als die Sie kamen", wandte sich Klassenlehrerin Marianne Beddig an ihre Schüler. Für besonders gute Leitungen zeichnete Schulleiter und Klassenlehrer Rolf Sielemann gleich fünf Schülerinnen aus, sie erreichten alle eine Abschlussnote von 1,9 und besser. Zudem verteilte Marianne Beddig kleine Präsente an drei ihrer Schülerinnen. Sie hatten während ihrer Ausbildung die große Herausforderung zu meistern, Schule und Mutterschaft gemeinsam unter einen Hut zu bringen. Fünf weitere Schüler wurde für besonderes Engagement die Auszeichnung "Geprüfter Bärchenträger mit Streifen und Herz" verliehen. Ungefähr 70 Prozent der Absolventen haben bereits einen Arbeitsvertrag unterzeichnet, die Berufsaussichten sind generell gut. "Es war ein langer Weg, eigentlich hatten wir keine Ahnung, was auf uns zukommen wird", berichteten die Schüler, "ein steiniger Weg mit einigen Höhen und Tiefen, aber wir haben auch Steine ins Rollen gebracht!" Foto: mh

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