1. Geeignete Standorte für die Windenergie werden gesucht

    Rat erteilt einstimmig den Auftrag / Pro Dorf engagiert

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    SAMTGEMEINDE LINDHORST (bt). Auf einhellige Zustimmung stieß im Rat der Samtgemeinde das von der Verwaltung eingebrachte Vorhaben, den aus dem Jahr 1986 stammenden Flächennutzungsplan digitalisieren zu lassen. Dies soll im Zusammenhang mit der notwendigen 6. Änderung des derzeit gültigen Planes erfolgen. In den zu ändernden Plan werden all die Änderungen mit aufgenommen, die bereits von den Mitgliedsgemeinden Heuerßen, Lindhorst und Lüdersfeld angemeldet wurden. Der Rat fasste den Beschluss einstimmig.

    Nach Aussage des zuständigen Fachbereichsleiters Wolfgang Fischer kann ein in digitalisierter Form vorliegender Plan flexibel genutzt und die Daten können sehr gut als Grundlage für die geplante Windenergie-Konzeption der Samtgemeinde genutzt werden. Zudem erfolgen Auskünfte "paarzellengenau".

    Einstimmig sprach sich der Rat ebenfalls in einem nächsten Schritt für die 7. Änderung des Flächennutzungsplanes aus. Hier steht die Neuabgrenzung und Ergänzung der Vorrangflächen für Windenergieanlagen im Mittelpunkt. Dabei werden alle potenziellen für die Windenergienutzung geeigneten Standorte ermittelt, um auf dieser Grundlage eine Auswahl der Standorte für den Flächennutzungsplan zu treffen. SPD-Sprecher Heinz-Dieter Lauenstein wies darauf hin, dass es sich hierbei lediglich um einen im Ergebnis offenen Prüfungsauftrag handele. "Wir wollen sehen, was in der Samtgemeinde möglich ist", erläuterte Burkhard Pieper (CDU) die Zustimmung seiner Fraktion zu der Vorlage.

    Im Zusammenhang mit diesem Vorhaben kündigte Matthias Hinse (Die Grünen) Gespräche mit den übrigen Fraktionen über die Einrichtung einer Energiesteuergruppe an. Diese soll Möglichkeiten ausloten, die sich der Kommune im Zusammenhang mit dem Thema Erneuerbare Energien bieten. Hinse nannte hier als mögliches Thema die Etablierung von Energiegenossenschaften. Hans Bielefeld (WGS) ergänzte, es sei auch möglich, einzelne Bürger an Vorhaben der erneuerbaren Energien zu beteiligen.

    In der sich an die Ratssitzung anschließenden Einwohnerfragestunde wandte sich der Ottenser Peter Adam als Vertreter der Initiative Pro Dorf an den Rat. Pro Dorf versteht sich als Interessenvertreter für die Anwohner eines zwischen Lindhorst, Ottensen, Beckedorf und Riepen geplanten Windparks. Adam überreichte ein Schreiben der Initiative an Samtgemeindebürgermeister Andreas Günther mit den Worten, dass dazu 165 Unterschriften von Anwohnern vorlägen. Einer Verteilung des Schreibens mit seinen zwölf darin aufgestellten Forderungen an die einzelnen Ratsmitglieder stimmte Günther nicht zu.

    In dem Schreiben wird von den Verfassern vorgetragen, "dass die Interessen der Anwohner bei den bisher vorgestellten Planungen nicht ausreichend berücksichtigt worden sind". Sie fordern deshalb unter anderem den garantierten Ausschluss von Gesundheitsrisiken für die Anwohner, die Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für das gesamte Planungsgebiet und die Einhaltung eines Mindestabstands zur Wohnbebauung (auch im Außenbereich) von 1500 Metern. Ferner stellen sie die Forderung auf, die Gesamthöhe der Windräder auf 100 Meter zu begrenzen und lediglich die Errichtung von maximal fünf neuen Anlagen, bezogen auf das gesamte Planungsgebiet der Samtgemeinden Lindhorst und Nenndorf, zuzulassen. Pro Dorf geht von einem Planungsstopp bei Nichtberücksichtigung der vorgetragenen Forderungen aus. Foto: bt

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