AUHAGEN (nb). Plötzlich passiert es doch und meist ganz unverhofft. Überrascht war Taubenzüchter Hubert-Schütz allemal, als sein jähriges Taubenmännchen Nummer 214 mit seiner Ankunft den Sieg des Regionalfluges nach Hause brachte. Für beide der erste in dieser Dimension. "Sicher habe ich mal etwas gewonnen", so Schütz, "aber den Regionalflug noch nie. Das hat man nicht oft." Und der passionierte Vogelfreund muss es wissen, denn er ist seit über 50 Jahren dabei. Bei der Rückkehr ging es um einen Meter, sozusagen eine "Schnabellänge". Für Platz neun und zehn ließen sich weitere zwei seiner Tiere mehr Zeit. Was den Triumph noch außergewöhnlicher macht, ist die Tatsache, dass auch die zwei weiteren vorderen Plätze an die Reisevereinigung (RV) Stadthagen-Lindhorst gingen. Für den achten Wettkampf reisten 135 Züchter aus neun RVs mit 3257 Tieren nach Sulezin in Polen, eine mittlere Distanz von 410 Kilometern. Die erste Taube erreichte bereits nach fünf Stunden und vier Minuten ihr Zuhause. Auf dem zweiten Platz landete ein Tier von Dieter und Kevin Nölke aus Großenheidorn, den dritten und vierten Platz sicherte sich Fredi Lüking aus Lüdersfeld. Fünfter wurde Fritz Schaper, Siebte die Schlaggemeinschaft Dreßler-Jabs, Achter R. Birkholz aus Nienbrügge. Gleichzeitig wurde der Werbepreis, eine Sportuhr, ausgeflogen. Die sicherten sich mit ihren Ergebnissen die Nölkes, die zusätzlich noch den sechsten Platz abgeräumt hatten und somit vorne lagen. Die Ergebnisse dieses Wettbewerbsereignis krönten die bisherigen, denn zuvor waren die Brieftaubenzüchter mit drei weiteren Flügen aktiv. Der fünfte Preisflug der Saison startete im polnischen Swiebozin, eine Entfernung von 440 Kilometern. 24 Züchter und 803 Tauben waren uter schweren Bedingungen dabei und hielten sich über eine Konkurrenzdauer von sechseinhalb Stunden trotz Witterungskapriolen tapfer. Eine Schlechtwetterfront war von Westen aufgezogen und verlangte auf der Hälfte der Strecke selbst den geübtesten Fliegern bei starkem Regen und Wind einiges ab. Um 7.20 uhr aufgelassen, erreichte die erste Taube bei der SG Dreßler-Jabs um 13.04 Uhr ihren Heimatschlag. Die zweitschnellste hatte diesmal M. Schubert aus Lindhorst. Weitere vordere Platzierungen erreichten die Züchter Birkholz (dritter) und Ewald Lebert aus Obernwöhren (vierter und fünfter), Willi Rabe aus Wiedenbrügge (sechster und siebter), Nölke (achter und neunter) sowie Lüking (zehnter). Hierbei wurden auch die Bronzemedaillen ausgeflogen, von denen die erste an die SG-Dreßler-Jabs, die zweite an M. Backs aus Rehren und die dritte an Fredi Lücking ging. Der sechste Wettflug startete Anfang Juni vom 240 Kilometer entfernten Brandenburg bei besseren Bedingungen mit 22 RV-Züchtern und 541 Brieftauben. Dieser Preisflug stand ganz im Zeichen der Züchter Dieter und Kevin Nölke: Dier ersten acht Plätze gingen alle nach Großenheidorn, vermutlich durch den starken Süd-West-Wind begünstigt. Platz neun ging an die SG Dreßler-Jabs, Platz zehn an Schaper aus Hülshagen. Ein ähnliches Ergebnis brachte nur eine Woche später der siebte Wettflug von Fürstenwalde mit sich. 21 Züchter beteiligten sich mit 585 Tieren und als erste brachte erneut eine Taube der Nölkes die 340-Kilometer-Flugstrecke hinter sich. Um 7.05 Uhr abgeflogen, kam sie bereits um 11.22 Uhr an. Ihre hervorragenden Ergebnisse stellte sie erneut mit den Plätzen zwei, vier, fünf, sechs und neun unter Beweis. Den dritten Rang erreichte Hubert Schütz, den siebten M. Schubert und den achten Willi Rabe. Die RV Stadthagen-Lindhorst zeigt sich rundum erfolgreich und bereitet sich bereits auf die nächsten Wettkämpfe vor.
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