LANDKREIS (hb/m). Die SPD-Kreistagsfraktion hat auf dem Gelände des Freizeitvereins Hohenrode/Strücken getagt und sich vom NABU über den Stand der Renaturierung des Kiesabbaugebiets und die Nachnutzung für die Bürger sowie die Entwicklung der Auenlandschaft Oberweser informieren lassen. Der Kiesabbau wird voraussichtlich noch vier Jahre in Anspruch nehmen. Bei der Wahl der Abbauvarianten wurde die Wiederherstellung einer möglichst auentypischen Landschaft berücksichtigt. Ziel der Rekultivierungsplanung sei, so Fraktionsvorsitzender Eckhard Ilsemann, eine möglichst naturnahe Gestaltung der Flächen mit Entwicklung einer Auenlandschaft als Ausgleich für den verursachten Eingriff. Im östlichen Bereich sollen Möglichkeiten zum Spazierengehen und drei Aussichtspunkte mit Infotafeln für die Beobachtung der Natur entstehen, im südlichen Bereich ist ein Badebereich vorgesehen. Der SPD-Kreistagsabgeordnete Bernd Wübker, Vorsitzender des "Freizeitvereins Hohenrode-Strücken", hat mit den Vereinsmitgliedern Pflanzen gesetzt, den Strand hergerichtet und damit das Gelände aufgewertet. Der Landkreis Schaumburg hat eine Verordnung über das Naturschutzgebiet "Hohenroder Kiesteiche" ausgearbeitet. Dabei ging es um eine Abwägung der unterschiedlichen Interessen von Jägern, Anglern und Naturschützern. Der NABU hat im Mai 113,5 ha Abbaufläche - mit Ausnahme des Badebereichs - von der Firma Eggersmann erworben. "Die Auenlandschaft Oberweser beeindruckt mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt, hier finden der Fischotter, Eisvögel, die seltene Flussseeschwalbe und der Fischadler Unterschlupf", so der NABU, der mit Nick Büscher und Thomas Brandt vertreten waren. Man habe von Seiten der Angelsportvereine, die auch am Kauf aller Kiesteiche Interesse gezeigt hätten, nachteilige Folgen für den Naturschutz befürchtet. Der NABU begrüßt die Pläne des Landkreises, ein Naturschutzgebiet auszuweisen, hält aber Einschränkungen von störenden Nutzungen durch die Bereiche Erholung, Jagd und Fischerei für erforderlich. So seien eine Angelnutzung vom Weserufer aus und damit ein Betreten der Auenlandschaft nicht hinnehmbar. Der NABU beabsichtigt, die Fischereirechte selber auszuüben. Man möchte keine Angelnutzung betreiben, sondern seiner Hegeverpflichtung durch ein Monitoring nach kommen und damit nur im Bedarfsfall einschreiten.
"Wir unterstützen die Rekultivierungsplanung und die Maßnahmen der Stadt Rinteln", erläuterte Ilsemann. Einschränkungen bei der Fischerei seien hinnehmbar, zumal an der überwiegenden Zahl der Kiesteiche im Bereich der Stadt Rinteln weiter geangelt werden kann. Foto: pr