HELPSEN (nb). Sie haben es hinter sich, doch für Schulleiter und Lehrer heißt es "lebenslänglich": Selbstironisch, mal mit einem kleineren, mal mit einem größeren Augenzwinkern verabschiedete Ernst-Ulrich Schuster die Abschlussklassen der Haupt- und Realschule des Schulzentrums. Spätestens bei seiner Lobesrede auf Schüler, die "fleißig und höflich waren, Anordnungen stets befolgt, konzentriert mitgearbeitet und immer ihre Hausaufgaben gemacht haben", wären die Anweisungskarten, die Kollegin Jennifer Thisius-Frieße an passender Stelle hochhalten sollte, nicht mehr nötig gewesen. Doch etwas müssen Pädagogen und Schüler richtig gemacht haben, denn im kreisweiten Vergleich haben die Helpsener Schüler die besten Prüfungsergebnisse erzielt, 42 Prozent haben einen erweiterten Abschluss erreicht. "Es hat scheinbar etwas gebracht", resümierten die beiden Schülersprecher Julia Hartmann und Niklas Depner. Sie blickten stellvertretend für den Jahrgang auf zehn Schuljahre zurück und erinnerten an die wichtigsten Stationen zwischen "Spielen im Sandkasten" und "Rauchen hinter der Sporthalle". Vorbereitet fühlen sie sich bestens, auf das Bewerbungen schreiben dank eines speziellen Trainings wie auf das Ausfüllen des Hartz-IV-Antrages.
Mit einem "bunten" Programm feierten sie ihren großen Abgang, bei dem nicht nur die Lehrer ihr Fett abbekamen. Die 10 g bekannte wörtlich Farbe und machte deutlich, dass Schüler bei Prüfungen Rot sehen und zwischendurch durchaus Blau machen können, schlussendlich aber doch das "Grüne" hinter den Ohren ablegen und zu jungen Erwachsenen werden. Dass damit doch noch nicht alles vorbei ist, bewiesen die Lehrer der 10f, indem es sich der "Fastfood-Sprache" seiner Schüler bediente und ihnen mit den eigenen verbalen Waffen begegnete. Die 10 f revanchierte sich, wortlos, mit Einspielern bezeichnender wie bekannter Melodien und Textsequenzen a la "Pretty Woman", "Big Bang Theory" oder der Titelmusik von Alfred J. Kwak und präsentierten sogar eine Rapeinlage, die von einer Live Performance des Alice-Cooper-Klassikers "School‘ s Out" gekrönt wurde. Eine Frage, die sich am Ende dieses langen Abschnitts vielen stellte, war die der Existenz eines Lebens nach der Schule. Auf das Wohlergehen des Edeka-Marktes müssen jetzt wohl die Verbliebenen achten. Das Rezept der Schulelternratsvorsitzenden Beate Wendte ist treffend wie einfach: "Was ihr auch macht, macht es gut und mit Spaß." Für das, was "danach" kommt, fand Schuster noch einmal ernste Worte, die er den Helpsener Zöglingen auf den Weg gab: "Für euer Leben seid ihr allein verantwortlich, macht was draus und habt für euch einen Masterplan." Immerhin hätten auch Leonardo da Vinci und dicaprio oder Captain Kirk klein angefangen und erst die Schulbank gedrückt. Dass es seine Schüler auch bis zum Raumschiffkapitän bringen können. steht für ihn außer Frage. Auszeichnungen für ihr schulisches Engagement erhielten Ziya Hüdai Aytaric, Marina Köcher, Michelle Zimmermann, Philipp David, Debbie Werdin, Kristin Schneider, Niklas Deppner, Marie Hartmann und Paul Kording. Jasmin Kauffeldt wurde gleich doppelt belohnt und zusätzlich für ihre Leistungen besonders hervorgehoben. Nadine Jeske und Lena Grunewald haben ebenso ein herausragendes Abschlussergebnis erzielt. Foto: nb