1. Bunt im grauen Einerlei

    Oberschüler verschönern den Bahnhofstunnel

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    STADTHAGEN (nb). Grau war gestern, ab jetzt ist es im Bahnhof bunt. Zehn Kunstwerke verschönern künftig die Tunnelpassage, die Bahnfahrende auf dem Weg von oder zu den Gleisen durchqueren. Für ihre Entstehung haben 32 Schüler des achten und zehnten Jahrgangs der Oberschule am Schlosspark im Kunstunterricht Hand und Pinsel angelegt. Was der Verkehrsverein Stadthagen und Umgebung und die Stadt gemeinsam auf den Weg gebracht haben, hat nun dank der kreativen Ideen der Schüler und finanzieller Hilfe diverser Sponsoren und der Deutschen Bahn AG sein endgültiges Gesicht erhalten.

    "Das ist wirklich ein besonderer Anlass", begann Bürgermeister Bernd Hellmann seine Ansprache zur feierlichen Einweihung der Bahnhofskunst. Das Stadtoberhaupt betonte jedoch, dass es sich hierbei nicht um eine "Einmalaktion" handele, sondern als Projekt im Zusammenhang vieler Dinge zu sehen sei. Zuvor hatte bereits eine "Putzaktion" rund um den Bahnhof stattgefunden, und auch künftig solle die Sauberkeit nicht nur am "Eingang zur Stadt" eine wichtige Rolle spielen. Ina Irrgang, Fachleiterin für Kunst an der Oberschule, hat das Projekt gemeinsam mit den Schülern umgesetzt und ist nach wie vor begeistert, wie motiviert die Schüler mitgearbeitet haben. Aus einer Liste von Zitaten berühmter Persönlichkeiten haben sie ausgewählt und Motive dazu entworfen. Der Planungsausschuss wählte aus 30 zehn aus, die dann als die "Graffiti-Boards" umgesetzt wurden, die Bahnreisende und Bahnhofsbesucher nun täglich vor Augen haben. Jörn Tunat, der als Leiter des Bahnhofsmanagements Hannover zur Einweihung angereist war, zeigte sich zufrieden und lobte die Kunstwerke der Schüler als "tolle Leistung" und fand sie rundum gelungen.

    Kunst im Bahnhof sei nicht alltäglich, doch die Bahn habe erkannt, dass der Zugangspunkt zum System Bahn und zur Stadt etwas grau sei, dies aber nicht bleiben müsse.

    Ähnliches habe die AG bereits an mehreren Standorten umgesetzt. "Wir hoffen, dass dieser Tunnel animiert, er ist ein Stück Identifikation mit der Örtlichkeit", so Tunat, "jeder profitiert davon". Entstanden ist etwas, das nicht nur optisch für Aufsehen sorgt, sondern Botschaften vermittelt, die zum Nachdenken anregen sollen. Aussprüche wie "Auch in einem Rolls Royce wird geweint, vielleicht sogar mehr als in einem Bus", verfehlen ihre Wirkung nicht.

    Erste Reaktionen von Passanten folgten umgehend. Marie-Chantal Klinger, Martina Heine, Jan Wischmeier und Anna Guerrero, achter Jahrgang, haben einem Baum besondere Bedeutung beigemessen. "Die Liebe ist das Einzige, was wächst, wenn man es verschwendet" steht auf seinem Stamm, statt Blätter lässt er Herzen fallen. "Ich glaube noch an die Liebe", so Marie-Chantals Erklärung. "Ziel des Verkehrsvereins war ein schönerer Bahnhof, das ist uns jetzt schon einmal gelungen", sagte Günter Bartels, Vorsitzender des Verkehrsvereins. Im Interesse der Reisenden und der Bürger solle das Programm fortgesetzt werden, um den Tourismus auf lange Sicht weiter zu stärken.Foto: nb

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