LAUENAU (al). Das Debüt auf europäischen Meisterschafts-Matten ist einer 14-jährigen Lauenauerin misslungen. Judo-Talent Annika Wittekindt scheiterte in Montenegro als einzige deutsche Teilnehmerin in ihrer Gewichtsklasse bereits in der Vorrunde. Ihr Pech: Trotz früher hoher Führung entschied sich die Jury im weiteren Kampfverlauf wiederholt zu ihren Ungunsten.
Die Gymnasiastin hatte schon vor der Abreise die eigenen Erwartungen nicht zu hoch gesetzt. Zwar machte sie sich berechtigte Hoffnungen, "unter die ersten neun" zu kommen; doch wollte sie nicht zu optimistisch sein, um später keine Enttäuschung zu erleben. Nach ihrer Rückkehr aus dem derzeit 36 Grad heißen Land sah sie ihren Start weiterhin positiv: Sie habe viele Erfahrungen sammeln können.
Doch so ein bisschen mehr kämpferisches Glück hätte es doch sein können. Beherzt trat sie gegen eine junge Bulgarin an, die sie beim kürzlichen Europacup in Zagreb noch auf die Matte gelegt hatte. Schon nach kurzer Kampfzeit lag Annika hoch in Führung, wobei der Wurf schon den vorzeitigen Sieg hätte bedeuten können. Doch die Bulgarin konterte im Kampfverlauf; die Kampfrichter votierten nach Beratung auf Ausgleich. Eine kleine Wertung für die Gegnerin folgte, die Annika nicht mehr ausgleichen konnte, obwohl sie tolle Bodensituationen für sich verbuchte. So musste sie sich schon in der Vorrunde vom weiteren Wettkampfgeschehen verabschieden. Ein schwacher Trost: Auch die amtierende Weltmeisterin in ihrer Gewichtsklasse kam nicht über die erste Runde hinaus.
Trotzdem war die Stimmung gut, weil das das 20-köpfige deutsche Team mit zwei Meistertiteln, einer Vizemeisterschaft und zwei Bronzemedaillen nach Hause fuhr. Insgesamt nahmen 42 Länder am Turnier teil. Foto: al/p
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