1. Ungelegte Eier und ein Hahn im Korb

    Rainer Zumbrägel bringt ein Stück Frankreich in das Amtspfortenrott und auf den Tisch

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    STADTHAGEN (nb). Baguette auf dem Tisch, Oliven auf dem Teller: Ausnahmsweise. Das ist Leben wie in Frankreich, aber nur fast. Obgleich die verschwenderisch auf den Tischen verteilten Eiffeltürme die Vermutung ebenso nahe legen wie die gelöste Stimmung und das ausgiebige Genießen. Das "Frühstück deluxe" findet jedoch ganz woanders statt, nämlich unter den traditonsreichen Planen des Amtspforten-Zelts. Das französische Flair "eingeschleppt" hat hier kein geringerer, als der diesjährige Rottmeister Rainer Zumbrägel, der mit Gattin Evelyn Zumbrägel gerne in das Nachbarland reist und ebenso seine Rottbrüder an diesen Vorzügen teilhaben lassen wollte.

    Zwar ließ der angekündigte französische Besuch noch auf sich warten, da der mitreisende Bürgermeister aus Belleu vor Freitag nicht abkömmlich war. Nicht desto trotz hat der französische Funke bereits übergegriffen, oder besser: Die Rottbrüder haben ihn gnadenlos aufgegriffen. Als Frankreichfan und Hennenschnitzer musste Zumbrägel so einiges ber sich ergehen lassen und mit einem Augenzwinkern gute Miene zum bösen Spiel machen. Seine weltoffene Ausrichtung sollte er schließlich auch demonstrieren und so wollten das Rott ihn mit einem symbolischen Hahn auf dem Kopf und einem Baguette auf der Schulter ausmarschieren lassen. Offensichtlich tun sich bei des Rottmeisters Hobbys Fragen auf, die die anderen Rottmitglieder nicht verlegen sind zu stellen: "Was passiert eigentlich, wenn ich mich beim frankophilen Hennenschnitzen erwischen lasse?" Darauf hatte auch Zumbrägel keine Antwort parat, ebenso wenig, ob er selbst beim Eierlegen geholfen habe. Die standen nämlich ebenso auf der Frühstückskarte, wie Frikadellen, und das gleich zu mehreren Hundert. So eine Mammutaufgabe sollte man lieber den Profis überlassen. "Deshalb ich auch vorher noch zehn neue Mitarbeiterinnen eingestellt." Alleine hätte das der Hennenbestand in so kurzer Zeit kaum leisten können, so wurder er kurzerhand um ein paar legefreudige Junghennen aufgestockt. "Der einzuge Nachteil ist, dass die nächsten Wochen nach dem Schützenfest dann Hühnersuppe auf dem Speiseplan steht." Erstmal hat das Federvieh seine Sache jedoch gut gemacht und allen einen köstlichen Start beschert. Was ein engagierter Rottmeister ist, der legt selbst mit Hand an, zumal auch das Kochen eines seiner Hobbys ist. Die Gurken hat er ein Jahr zuvor für diesen Zweck eingelegt, 400 Buletten und Eier in Rekordzeit vorbereitet. Liebe geht durch den Magen, die zum französischen Schützenfest Stadthagen auch. Also die beste Ergänzung zu dem, was laut eines Vortrages am Donnerstagmorgen den Rottbruder zufrieden macht: "Zylinder und auch Holzgewehr, was braucht ein Mann schon mehr".

    Das Verwöhnprogramm ihres Rottmeisters haben sie dennoch genossen und tun es garantiert auch noch bis zum Ende des Schützenfestes in vollen Zügen. Fünf Brüder des Oberntorrotts konnten davon ebenso profitieren, die Zumbrägel nach ihrer Anfrage herzlich bei sich aufgenommen hat - "so lange sie nicht anfingen auf Latein zu reden". Die einzige Regel, die Zumbrägel allen auferlegte, lautete: "Lasst die Finger von den Baguettes." Die waren nämlich Teil der Dekoration. Offen zeigt sich das Rott eben nicht nur, wenn es um Europa geht.

    Foto: nb

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