1. Den eigenen Weg zum Ziel finden

    Lehrer der BBS unterstützen Schüler mit individueller Förderung durch Coaching

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    STADTHAGEN (mh). In der Wirtschaft hat sich das Coaching seit Jahren etabliert. Auch im Leistungssport oder im privaten Bereich nutzen immer mehr Menschen das Angebot, mit einem Coach an sich, an seinen Zielen aber auch an seinen Problemen zu arbeiten.

    Dass so ein Modell auch für Schüler erfolgsversprechend ist, das stellt die BBS Stadthagen seit diesem Schuljahr unter Beweis.

    Rund 50 Schüler einiger ausgewählter Klassen in der Abteilung Wirtschaft und Hauswirtschaft nehmen während der Schulzeit freiwillig das neue Angebot eines Einzelcoachings in Anspruch.

    "Hierbei geht es nicht darum, den Schülern als Lehrer zu sagen ‚Dieses und das machst du jetzt‘, sondern gemeinsam mit ihnen Ziele zu setzen und Strategien zur Problemlösung zu entwickeln", erklärt Gabriele Walter-Braun, Lehrerin und ausgebildeter Coach an der Schule. Es mangele meistens nicht an den intellektuellen Fähigkeiten der Schüler.

    Orientierungslosigkeit und im Einzelfall auch private Probleme seien Hintergrund für so manche Krise.

    In 45-minütigen Einzelgesprächen nehmen sich die Stadthäger Pädagogen Zeit für die Schüler und hören ihnen zu. Den Schülern wird nichts vorgegeben, sie sollen selber ihre Stärken und Schwächen einschätzen, Probleme erkennen und Ziele entwickeln. "Viele Schüler sind dankbar, dass ihnen mal jemand zuhört", berichtet Lehrerin Susanne Häger aus ihrer Erfahrung.

    Sie selbst coacht fünf Schüler. Durch gezielte Gesprächstechnik und aufmerksames Zuhören unterstützen die Coaches die Schüler. Gesetzte Ziele werden vertraglich fest vereinbart. "Oft geht es erst einmal als übergeordnetes Ziel darum, beispielsweise den Hauptschulabschluss zu schaffen.

    Dann kommen kleine Ziele, wie gute Ergebnisse bei Vokalbeltests und Arbeiten sowie die Frage, wie kann ich das erreichen", erklärt sie. Alle fünf bis sechs Wochen steht für die Schüler ein Termin bei ihrem persönlichen Coach an. "Häufig haben sie dann schon die ersten Erfolgserlebnisse und sehen, dass sich ihre Anstrengung gelohnt hat", sagt Susanne Häger.

    Die Coaching-Methode wurde von der BBS Münden im Jahr 2007 entwickelt und wird seitdem in mehreren Bundesländern erfolgreich in vielen Schulen umgesetzt.

    Mit diesem Konzept der Förderung soll den BBS-Schülern zudem geholfen werden, im Übergang von Schule und Beruf Warteschleifen abzubauen.

    Geht es nach den Coaches an der Schule, könnte dieses Angebot noch ausgebaut werden. Bürokratische sowie organisatorische Hürden stehen hier aber noch im Weg. Insgesamt haben 20 Pädagogen der BBS Stadthagen eine entsprechende Fortbildung zum Coach absolviert.

    Die Rückmeldungen der Stadthäger Schüler seinen durchweg positiv, erzählt Susanne Häger. "Viele finden es gut, sich einmal in entspannter Atmosphäre mit einem Coach unterhalten zu können. Wir sind in diesen Situationen Zuhörer und keine Lehrer."

    Neben den Schülern können auch Eltern, Ausbildungsbetriebe und letztendlich auch die Gesellschaft vom Erfolg dieser individuellen Förderung profitieren.

    Foto: mh

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