Welche Bühne könnte passender sein, um den "Frühstart" von Fukushima oder den europäischen Fiskalpakt zu analysieren, als die des "Kleinsten Schützenfestes der Welt", die erprobter Schauplatz unangenehmer Wahrheiten und verbaler Ohrfeigen ist.
Nicht weniger darf der Konsument erwarten, denn wo "Frühstyxradio" drauf steht, soll auch das entsprechende Scherzkaliber drin sein.
Dietmar Wischmeyer und Hans Werner Olm nahmen auch ohne weibliche Spitzen kein Blatt vor den Mund und gönnten sich ein Stelldichein gelassener Bitterkeit, Hintersinn und dem besten, was Machos und Herrenwitze so zu bieten haben.
Zum Auftakt ihrer anstehenden "International Global Player World Tour" gab es eine runde Mischung aus Neuem und Klassikern, ein Best-of der beliebtesten Szenarien und Wischmeyer in seinen Paraderollen. Nah dran am Weltende ist, zumindest in modischer Hinsicht auch die Sieben-Achtel-Hose, die die blaugeäderte Tiefkühl-Hähnchen-Pelle des Deutschen erst richtig zur Geltung bringt. Doch echten Männern wie "Pränki und Schwatten" ist auch das egal. Sie verbringen ihr verbleibendes Dasein auf der "Abnippelstation" eines Krankenhauses und haben ganz andere Sorgen. Etwa wo sie ihre Morphiumvorräte aufstocken können und wer jetzt eigentlich kränker ist.
Doch unterm Strich halten sie zusammen. Keine Zeit zu Trauern, denn es ist "Europameisterschaft" und echten deutschen Männern geht das Spiel über alles.
Sogar über Sex und Facebook. Fußball taugt ohnehin die Universallösung und unter seinem Dach analysiert erhält der Zweite Weltkrieg ein ganz neues Gesicht. Nur vor dem Sommerloch sollte sich jeder Hüten, wird es von politischer Seite doch gerne für das Durchbringen der einen oder anderen im Volke unbeliebten Idee genutzt: Steuererhöhungen, höhere Tabakpreise und Null-Promille-Grenze.
Ein Abend wie ein richtiges Herrengedeck: Ein bodenständiger Genuss, der sich über die Jahre bewährt hat und einfach so gut ist, dass er immer wieder schmeckt. Und in Germanien hilft kurz vor Schluss ohnehin nur noch Alkohol. Mehr über das Schützenfest im Roderiktal lesen Sie in der nächsten Ausgabe.
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