HÜLSEDE (al). Aufmerksam recken die Kinder ihre Hälse zur Kirchendecke. Es ist wohl das erste Mal, dass sie sich bewusst den Bildern widmen, die im 16. Jahrhundert ein Maler hinterlassen hat, weil die Gläubigen jener Zeit wohl des Lesens unkundig waren und sich deshalb auf diese Weise mit der Bibel beschäftigten. Geduldig erläutert ihnen die Musikerin Christina Ziegler das Gesehehene.So soll es am kommenden Sonntag, 1. Juli, auch sein, wenn sie gleich in zwei Veranstaltungen je nach Alter Wissenswertes über die Fresken in Wort und Musik schildern will.
Lena wird dann im Familiengottesdienst um 11 Uhr zur Salzsäule. Als "Frau Lot" tritt sie auf und zieht einfach ein Silbertuch über ihren Kopf. Die biblische Szene ist hoch oben im Gewölbe zu finden – wie auch weitere Geschehnisse im Alten und im Neuen Testament. Mit den Kindern ihrer Musikschule sowie des "Regenbogen"-Kinderchores will sie das Bewusstsein für die Darstellungen wecken.
Weil die Premiere im vergangenen Jahr so erfolgreich war, gibt es am Nachmittag um 16 Uhr eine Fortsetzung. "Ton in Ton" nennt Ziegler die Auseinandersetzung mit der Malerei in Verbindung mit Gedanken und einer passenden Musik. "Augen und Ohren des Propheten", lautet deshalb das Motto, das speziell Jesaja gewidmet ist. Der Prophet kommt gleich vielstimmig daher: Der St. Lukas-Singkreis schlüpft in seine Rolle. Ziegler selbt will an Orgel und Klavier begleiten.Als weiterer Solist wird Hartmut Grün an der Trompete erwartet.
Der Eintritt ist frei; es wird jedoch um Spenden gebeten für den Erhalt der Malerei.
Diese werden dann voraussichtlich zum letzten Mal in ihrem alten Zustand zu sehen sein. Ab Ende August erfolgt eine umfassende Restaurierung, für die verschiedene Geldgeber bereits 85.000 Euro zur Verfügung gestellt haben. Foto: al