1. UN-Vollversammung in der Schule

    Schüler des Stadthäger Ratsgymnasiums beteiligen sich an Planspiel

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    STADTHAGEN (mh). Malea ist eines der größten Länder Afrikas, in seiner Provinz Lufar kommt es seit einiger Zeit regelmäßig zu Unruhen. Bessere Lebensbedingungen und der Ruf nach Unabhängigkeit sorgen für einen bewaffneten Konflikt. Regierungstreue Milizen gehen mit äußerster Gewalt gegen Rebellen und gegen die Bevölkerung vor Ort vor. Fast eine Million Menschen sind dem Konflikt bisher zum Opfer gefallen, rund 2,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Dieser fast realistischen Problematik haben sich rund 45 Schüler der Politik-Leistungskurse des 11. Jahrgangs am Ratsgymasium Stadthagen angenommen. Sie haben unter Anleitung von sechs "Humanitären Scouts" aus ihrer Schule am Planspiel "h.e.l.p." teilgenommen. Das Spiel ist Teil der Kampagne "Humanitäre Schule" des Jugendrotkreuz (JRK) Niedersachsen, an dessen Ende die Auszeichnung als "Humanitäre Schule" steht. Dem Ratsgymnasium Stadthagen wurde nun dieses Zertifikat verliehen. "Wir fühlen uns nicht humanitärer als andere Schulen", sagte Schulleiter Heinrich Frommeyer. "Wir legen aber großen Wert auf einen menschlichen Umgang an unserer Schule." Das Planspiel "h.e.l.p." diente als Einstieg in das Thema "Menschlichkeit".

    Die Stadthäger Schüler mussten an zwei Tagen in die Rollen der Konfliktparteien sowie der beteiligten Organisationen und Länder schlüpfen und versuchen, durch Verhandlungen und Konferenzen eine Lösung des Konflikts herbeizuführen. "Das Spiel hat uns geholfen Konflikte zu verstehen, warum die UN zum Beispiel nicht immer eingreifen darf. Denn oft gibt es Gesetze, die nicht gebrochen werden dürfen", fasst Ahmet Salioglon zusammen. Er ist einer er sechs Scouts, die in einem Wochenendseminar ausgebildet wurden. Sie leiteten das Planspiel in der Schule. "Das Spiel zeigt sehr gut die Arbeit der UN und ist zukunftsweisend und wegweisend", sagt auch Henriette-Sophie Glag, die sich vorstellen kann, sich später vielleicht einmal selber beruflich mit solchen Themen zu beschäftigen. Lob gab es zudem von der Lehrerseite für die Arbeit der beteiligten Schüler. "An beiden Tagen haben alle Schüler engagiert an dem Projekt gearbeitet. Die Scouts haben es geschafft, dass alle mitgemacht haben und es toll funktioniert hat", sagte die stellvertretende Schulleiterin Angelika Hasemann.

    Mit dem Planspiel "h.e.l.p." konnten die Stadthäger Schüler hautnah die Problematik aktueller Konflikte wie in Dafur oder in Syrien erleben. Für ihr Engagement haben alle beteiligten Schüler eine Urkunde erhalten. Mit dem Spiel ist die Arbeit an der Schule allerdings noch nicht beendet. Denn das Jugendrotkreuz sieht vor, dass sich die Schüler darüber hinaus in einem humanitären Projekt engagieren müssen. Im Ratsgymnasium gehört dieses schon zum Alltag: Seit Jahren gibt es das Brasilien-Hilfsprojekt an der Schule. Alle zwei Jahre sammelt die Schule bei Eltern, Schülern und Unternehmen Geld für zwei soziale Projekte in Brasilien. Über 30 000 Euro sind allein im vergangenen Jahr zusammen gekommen. Auch der über 20-jährige Kontakt in das Nachbarland Polen und die Unterstützung mit Spenden, unter anderem für ein Kinderheim vor Ort, zählt zum sozialen Engagement der Schule. "Die Kriterien der humanitären Schule haben wir schon im Vorfeld erfüllt. Nun haben wir es auch zertifiziert", sagte Schulleiter Heinrich Frommeyer. Foto: mh

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