LAUENAU (al). Zahllose Züge donnern am 6. und 7. Oktober durch das Lauenauer Sägewerk. Sie drehen auf Modellbahnen ihre Runden. Bisher haben Vereine aus Wunstorf, Springe und Stadthagen sowie die Arbeitsgemeinschaft aus dem Rodenberger Schulzentrum zugesagt. Mit dabei sind natürlich auch die Mitglieder der Arbeitsgruppe "Sünteltalbahn" des örtlichen Heimat- und Museumsvereins.
Mit den hiesigen Modellbauern organisiert die "Lauenauer Runde" das Großereignis, bei dem außerdem Mini-Dampfmaschinen und Fahrzeuge mit echtem Dampfbetrieb zu sehen sein werden. Den Anlass gab das stets große Interesse, wenn beim jährlichen Weihnachtsmarkt der "Runde" eine Anlage aufgebaut ist oder die Arbeitsgruppe zum "Tag der offenen Tür" einlädt. Letztere fallen vor allem durch ihr Bemühen auf, das Lauenauer Bahnhofsgelände detailgetreu in der N-Norm darzustellen.
"Nun wollten wir gemeinsam Größeres aufziehen", erklärt Vorsitzender Karsten Sucker. Erste Zusagen liegen vor, sodass bereits jetzt wenigstens 60 Meter Eisenbahnlandschaft sicher sind. "Das können auch hundert Meter werden", hofft Hans-Werner Miek von den örtlichen Modellbahnbauern. Ein Leckerbissen steht schon fest: Neben den üblichen N-Spuren wird auch eine Anlage nach dem noch kleineren Z-System zu sehen sein.
Bei den geplanten Öffnungszeiten haben sich die Organisatoren Besonderes ausgedacht: Am Sonnabend, 6. Oktober, sind nach dem Start um 14 Uhr Besucher bis 20 Uhr willkommen, damit diese bei abendlicher Dämmerung die Anlagen in voller Beleuchtung sehen können. Am Sonntag, 7. Oktober, zeigt sich die Schau von 11 bis 18 Uhr. Sie wird begleitet von einem Speisen- und Getränkeangebot und auch von einer Ausstellung mit Originalexponaten aus der Geschichte der schon lange aufgegebenen Bahnlinie zwischen Bad Münder und Bad Nenndorf.
Wegen des Großereignisses verzichten die hiesigen Eisenbahnfreunde auf den gewohnten eigenen "Tag der offenen Tür". Sie erhoffen sich deshalb schon für das Wochenende im Sägewerk den Besuch ehemaliger Bahnbeschäftigter der Sünteltalstrecke.
Nicht nur diese dürften ins Staunen kommen: Stück für Stück vervollständigt sich das Lauenauer Modell, auch wenn es noch etliche Jahre bis zur endgültigen Fertigstellung dauern dürfte. Aber das Bett des Pohler Bachs und der frühere Bahnübergang sind bereits geformt. Vielleicht wird das alte Genossenschaftsgebäude rechtzeitig fertig, obwohl es wegen "vieler Kanten und Rundungen" großen Aufwand verlangt. "Aber wir legen eben Wert auf perfekte Details", betont Jörg Kluge. Kopfzerbrechen bereitet ihnen gegenwärtig der frühere Fahrradschuppen, der sich am Bahnsteig gleich neben dem Bahnhofsgebäude befunden hat. Die vorhandenen Bilddokumente lassen das Mini-Gebäude nur sehr schemenhaft erkennen. "Vielleicht kann uns jemand helfen", wünscht sich Kluge ein historisches Foto. Foto: al
Gleich links neben dem Bahnhofsgebäude hat der Fahrradschuppen gestanden. Für den Nachbau fehlen der Gruppe noch die notwendigen Unterlagen.