RINTELN (ste). Der vorgestellte "Sportentwicklungsplan" - eine von der Stadt Rinteln in Auftrag gegebene Studie - findet in vielen Ansätzen große Zustimmung bei der Rintelner CDU, so der Stadtverbandsvorsitzender Veit Rauch in einer Pressemeldung. Gänzlich neues Terrain sei dies allerdings nicht, so Rauch. Er erinnert an die CDU-Vision eines Rintelner Zukunftskonzeptes "Anno 2030" aus dem Jahre 2006. Seinerzeit stellte Stadtratsmitglied Udo Schobeß im Wahlkampf die Ansätze für ein zukunftsweisendes und kostenloses Konzept vor. Eine Weiterentwicklung und Verfeinerung unter Einbeziehung der Ortsteile hatte sich die CDU schon damals gewünscht: "Wir mussten aber gerade von Seiten des politischen Gegners diesbezüglich viel Kritik einstecken; es war Wahlkampf", erinnert Rauch. Deshalb sei es heute um so schöner, so Rauch und Schobeß unisono, dass dieses Thema nun endlich nochmals auf den Tisch komme: "Nun auch von der SPD gewünscht!"
In Augen der CDU ist das nicht nur ein Sportentwicklungsplan, sondern in Folge bringt dieser Plan auch zweifelsfrei andere Zukunftsentscheidungen für den Altstadt-Verkehr, die Schulen und vieles mehr mit sich. "Auf halbe Sachen", so Rauch, "sollten wir uns hier nicht einlassen."
Positive Begleiterscheinung der Studie: Unter fremder Moderation ist die Studie neutral und findet vermutlich bei allen Parteien mehr Akzeptanz. Rauch kritisiert allerdings die Vorgeschichte: "Das Imagedenken unter den Parteien, bisweilen auch etwas abzulehnen was vom politischen Gegner kommt, ist bedauerlich und somit letztendlich teuer. Ob der Bürger diese Geldausgabe versteht, sei einmal dahingestellt!" In den letzten sechs Jahren seien die Entscheidungen bezüglich Stadtentwicklung sehr punktuell und einseitig ausgerichtet und damit kontraproduktiv gewesen, so Udo Schobeß. "Auch bei den Schulen wäre eine frühzeitige Ausrichtung auf Zentralisierung möglich gewesen", meint Schobeß. Gelder hätten dann an anderer Stelle Einsatz finden können und die Altstadt wäre langfristig verkehrstechnisch auf dem Wege einer Entlastung. Die CDU watscht auch einige Kollegen im Rat ab: "Ratsmitglieder, die sich 2006 vehement gegen den CDU-Vorschlag Anno 2030 aussprachen, ihn verhöhnten und sich darüber sogar "lustig machten", haben sich jetzt bei der Studie Sportentwicklung mehr als dezent zurückgehalten!"
Die jetzige Studie lege auch ein Hauptaugenmerk auf eine mehr oder weniger Ausweitung und damit Zentralisierung der Sportstätten an der Burgfeldsweide. "Das haben wir", so Rauch, "schon vor sechs Jahren niedergeschrieben. Und das hätte man weiterentwickeln können, wenn es nicht gleich mit dem Totschlagsargument "Hochwassergebiet" vom Tisch gewischt worden wäre!" Vermessungsingenieur Udo Schobeß sieht bei der Festsetzung der variablen Hochwassergrenzen Möglichkeiten mit Ausweisung von Retentionsflächen. Die Vorteile lägen auf der Hand, so Rauch, der an der Burgfeldsweide viel Platz und Parkmöglichkeiten und wenig Störfaktoren für Anwohner sieht. Zudem sei eine gute Anbindung über die Westtangente bereits vorhanden. Auch das VTR-Heim sei schon bei seinem Bau in Wabenform konstruiert worden, damit gegebenenfalls eine problemlose Erweitung erfolgen könnte, komplettiert CDU-Stadtratsmitglied Kay Steding die vorausschauende Bauweise damaliger Zeit. Zukünftig werde es für die Vereine schwer werden, sich an allen im Stadtgebiet vorhandenen Sportanlagenstandorten zu halten. Die demografische Entwicklung stehe dem deutlich entgegen und so könne nicht überall alles vorgehalten werden. Eine effektive Nutzung und somit Kostenneutralität sei nur bei ausreichender Auslastung der Sportstätten zu erzielen. Eine gemeinsame Nutzung einzelner Sportstätten werde sich allerdings naturgemäß nur langsam entwickeln lassen: "Aber mit genau dieser Zukunftsmusik müssen wir endlich anfangen!", so CDU-Chef Rauch.Foto: ste