WENDTHAGEN (pm). Laura Danziger lag ganz unten, die Traube aller ihrer Mitspielerinnen über ihr. Alle wollten die Torfrau des TSV Eintracht Bückeberge umarmen, die im Elfmeterschießen des Frauenfußball-Bezirkspokalfinales zweimal sensationell pariert hatte und ihrem Team damit den Pokal gesichert hatte. 4:3 hieß es nach einem wahren Krimi, der mit den zehn Schüssen von der Strafstoßmarke vor rund 180 Zuschauern seinen Höhepunkt erlebte.
Beide Mannschaften traten im Vergleich zum Punktspiel sieben Tagen zuvor personell verbessert und in der aktuell bestmöglichen Aufstellung an. Dem jungen Team der Eintracht wackelten dennoch zunächst die Beine. Gegen den böigen Wind zeigte das Team immer wieder Schwierigkeiten, den Ball aus der Gefahrenzone herauszubekommen. Torszenen blieben dennoch auf beiden Seiten Mangelware. Die Gastgeberinnen versuchten es einige Male mit Fernschüssen, die Gäste versuchten es mit schnellen Vorstößen, vor allem über Meike Hunte und Mona Söhnen, ein wirklich gefährlicher Abschluss war aber nicht darunter. Ein früher Treffer der Havelserinnen (2.) wurde wegen einer klaren Abseitsposition nicht anerkannt. Für die Eintracht bleib der Elfmeterpfiff aus, als Meike Hunte nach einer Ecke einen Tritt an den Kopf bekam. Die Schiedsrichterin hatte zuvor ein Behinderung der Torfrau gesehen. Auch die Führung der Havelserinnen war vom Wind begünstigt: Eine Bogenlampe von Selver Dogan drückte eine Böe herunter unter die Latte und ließ Danziger im TSV-Tor damit keine Chance. Doch nach diesem Pech sollte sich auch wieder Glück einstellen. In der zweiten Hälfte entdeckte die Eintracht ihr Kämpferherz. Endlich erzeugte das Team Druck auf die anfällige Viererkette der Havelserinnen. Der Wind spielte jetzt für die Gäste. Dannika Wildführ aus spitzem Winkel versuchte es als Erste (56.) traf aber nur auf das Tordach. Immer wieder versuchte Inka Schütt, ihre Stürmerinnen mit Steilpässen zu füttern. Aber Wildführ (59.) und Söhnen (63.) kamen jeweils einen Schritt zu spät gegen die Torfrau. Zwei Minuten später erreichte Söhnen den Ball an der Strafraumgrenze, schloss aber überhastet ab. In der 72. Minute wurde die Eintracht dann endlich erlöst: Wieder erlief Söhnen einen Pass in die Tiefe, lief an der Torfrau und drei Verteidigerinnen vorbei und schob den Ball ins leere Tor - 1:1. In der spannenden Schlussphase musste dann aber noch einmal Fortuna helfen. Ein Freistoß von Mandy Hartmann touchierte die Latte und sprang auf der Linie auf (79.), Danziger parierte den Nachschuss mit einem riesen Reflex und den frei vor der Linie liegenden Ball blockte die Eintracht-Dwfwnsive mir vereinten Kräften erfolgreich ab. Dann war Schluss.
Im Elfmeterschießen trafen zunächst Hunte und Ardiana Syla für die Eintracht. Dann scheiterte Söhnen an der Latte. Ilka Kaczmarek schoss für Havelse drüber. Nina Bekemeier traf ebenfalls die Latte, der Ball prallte aber auf den Kopf der Torfrau und von dort ins Netz - 4:3 für die Eintracht. Die Führung sicherte Danziger mit einem weltklasse Reflex gegen Vanessa Rackl. Danach konnte Luise Pöppel alles klar mache, vergab aber die große Chance und ließ damit ihrer Torfrau die schon in den 90 Minuten verdiente Rolle der Matchwinnerin. Danziger nahm die Vorlage an, parierte auch den Schuss von Hartmann und ließ sich danach von ihren jubelnden Mitspielerinnen bestürmen.
Zum Team der Eintracht im Pokalfinale gehörten: Laura Danziger, Sabrina Pelzer, Luise Pöppel, Theresa Zeckel, Nina Bekemeier, Katharina Jochens, Meike Hunte, Inka Schütt, Dannika Wildführ, Laura Hitzemann, Ardiana Syla, Mona Söhnen, Sonja Braun, Mareike Bauer, Stefanie Sloikowski, Jana Stolte und Nicola Serinek.Foto: pm