1. Ein Baustopp in der Ortsmitte?

    CDU/Grüne fordern sofortige Sitzung und rufen Kommunalaufsicht an

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    LAUENAU (al). CDU und "Grüne" im Lauenauer Rat verlangen von der Kommunalaufsicht des Landkreises Schaumburg, einen Baustopp für die gegenwärtigen Arbeiten in der Coppenbrügger Landstraße anzuordnen. Der Grund: Bereits in dieser Woche könnten "durch die Untätigkeit der Verwaltung Kosten für die Bürger entstehen". Hintergrund ihres Verdachts ist ein wiederholt diskutiertes Thema: die Verkehrsberuhigung.

    In dem von den beiden Fraktionssprechern Karl-Heinz Strecker (CDU) und Thomas Berger (Bündnis 90/Die Grünen) unterzeichneten Schreiben wird auf die in diesen Tagen beginnende Pflasterung des Straßenabschnitts verwiesen – mit einem der bisherigen Planung entsprechenden Verzicht auf Hochborde für die Bürgersteige. Das aber verlange eine eindeutige Festlegung auf eine "verkehrsberuhigte Zone" mit auf 7 km/h begrenzter Höchstgeschwindigkeit.

    Die Gruppe erinnert an den Verlauf einer Bauausschusssitzung am 27. März, in der Bürger und Geschäftsleute sich gegen eine solche Reglementierung ausgesprochen hätten. Daraufhin habe Gemeindedirektor Uwe Heilmann eine erneute Beratung angekündigt. Dies sei bislang nicht geschehen. CDU/Grüne hätten sich inzwischen Rat beim in Lauenau wohnenden Verkehrssicherheitsexperten Wilfried Bock geholt. Nach dessen Aussage könne eine von der Bevölkerung so gewollte "Tempo 30"-Zone nur dann eingerichtet werden, wenn ein Gehweg als solcher gekennzeichnet sei: durch Hochbord, Schilder oder der Abgrenzung mit Pfählen. Da letztere Alternativen sich "aus ästhetischen Gründen" verbieten würden, bleibe nur der Hochbord, für den Ausschuss und Rat aber die bisherigen Ausbaupläne entsprechend verändern müssten. Doch das sei bislang nicht der Fall, obwohl die Pflasterung nun unmittelbar bevorstehe. Die Gruppe sieht darin eine "Unterlassung durch Untätigkeit" des Gemeindedirektors. Parallel zum Schreiben an die Kommunalaufsicht haben CDU/Grüne sich auch direkt an Heilmann gewandt und aus dringlichen Gründen um eine rasche Bauausschusssitzung gebeten. Sie verlangen ferner unter anderem Auskünfte zu den aus ihrer Sicht "mangelnden Planung und Durchführung der Beschilderung" in Kirchstraße und Lange Straße und zur momentanen Kostensituation der Straßenbaumaßnahmen. Gleichzeitig fordern sie die Einführung von "Tempo 7 bei den Kindergärten und der Grundschule", einen Zebrastreifen nahe der Grundschule sowie einen Bericht zum Planungsstand "um die Gefahrenzone Straße "Am Markt" und hier insbesondere am ‚ZOB‘". Besorgt zeigt sich die Gruppe über die angebliche Absicht, die gegenwärtige Verkehrsführung in der Kirchstraße auch nach der Baustellenzeit in der Ortsmitte beizubehalten. Zudem sollen sich die Gremien mit zwei weiteren Themen beschäftigen: "Wir beantragen die Einführung von Tempo 30 im gesamten Flecken Lauenau", heißt es. Außerdem stößt offenbar die Initiative der Verwaltung auf Zustimmung, das öffentliche Straßenlampennetz auf LED-Technik umzurüsten. Dafür wollen CDU und "Grüne" mit ihrem Antrag 500.000 Euro im kommenden Jahr bereitgestellt wissen.

    Foto: al

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