1. Archäologe gibt Schlussbericht zur Schlosswiese

    Bodenauftrag am Burghügel bis zu vier Meter / Paradebeispiel für Denkmalschutz im Einklang mit Baumaßnahmen

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    SACHSENHAGEN (gi). Kommunalarchäologe Dr. Jens Berthold stellte seinen Abschlussbericht im Zuge der Umgestaltung der Schlosswiese vor. Mit dabei waren Bürgermeister Heinz Mensching, Samtgemeindebürgermeister Jörn Wedemeier, die Vorsitzende des Heimatvereins, Anne Beckmann, ihr Mann Theodor und Erika Sembdner, ebenfalls vom Heimatverein.

    "Insgesamt ist dieses Projekt ein Paradebeispiel dafür, wie man eine kulturgeschichtlich so hochwertige Anlage im Rahmen von Baumaßnahmen erkunden und aufgrund der vorausgehenden archäologischen Sondagen im Einklang von Denkmalschutz, Bauablauf und Baukosten sinnvolle Lösungen finden kann", heißt es auf der letzten Seite des Berichtes von Berthold. Im Februar begannen die Arbeiten zur Umgestaltung der so genannten Schlosswiese unmittelbar nördlich vor dem Schlossturm. Um 1250 wurde die Burg Sachsenhagen durch Herzog Albrecht von Sachsen gegründet und 1253 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1297 ist sie an die Schaumburger Grafen verpfändet. Rund um den Burghügel muss es einen hohen Burggraben gegeben haben, berichtete Berthold. Seit der Gründungszeit sind im östlichen und südlichen Randbereich ein bis eineinhalb Meter Geländezuwachs zu verzeichnen. Bezogen auf den höchsten Punkt des Burghügels südöstlich des Turms bei über 53 Meter NN wird dadurch der Gesamtumfang des Bodenauftrages von bis zu vier Meter deutlich.

    "Auf den gesamten Burgbereich von etwa 1,4 Hektar übertragen, sind damit grob geschätzt 30000 Kubikmeter Erde zur Anlage des Hügels bewegt worden", erwähnte der Archäologe. Gefunden wurden Kugeltöpfe (mittelalterliche Getränkekeramik aus Ton) oder ein typischer bauchiger Krug aus dem 14. und 15. Jahrhundert, der aus dem Raum Siegburg stammt. Auch Fischessensreste konnten ausfindig gemacht werden. Die gelungene Neugestaltung der Schlosswiese wurde durch EU-Mittel und von der Schaumburger Landschaft gefördert.

    Foto: gi

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