1. Die Zukunft ist beschlossene Sache

    Synode stimmt für Projekte aus Zukunftsprozess / 750 000 Euro Investitionen

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    SEGGEBRUCH (ih). Die Synode der Landeskirche Schaumburg-Lippe hat am vergangenen Sonnabend in Seggebruch die möglichst zeitnahe Umsetzung der Ergebnisse der Zukunftskonferenz für einen Projektzeitraum bis zunächst Ende 2015 beschlossen, "mit überwältigender Mehrheit", wie es in einer Pressemitteilung der Landeskirche heißt. Nur ein Synodaler hatte gegen das Projekt-Paket gestimmt. Die Landeskirche wird 750.000 Euro für ihre Weiterentwicklung und Modernisierung investieren.

    Das Landeskirchenamt soll die notwendigen Umsetzungsschritte veranlassen. Der bisherige Lenkungsausschuss der Zukunftskonferenz wurde gebeten, die Koordination und die Evaluation der Projekte zu übernehmen. Die Landessynode wird regelmäßig über den Fortgang der Projekte informiert. Grundlage für den wegweisenden Beschluss sind die Ergebnisse der neun Initiativgruppen der Zukunftskonferenz, die den Synodalen am Freitagabend zu Beginn der Tagung in Seggebruch vorgestellt worden sind.

    Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke lobte die Entscheidung der Synodalen, den Zukunftsprozess vor rund 18 Monaten angestoßen zu haben, als "mutige Entscheidung", die weise und weitsichtig gewesen seien. In Zeiten sinkender Mitgliederzahlen und schrumpfender finanzieller Möglichkeiten sei nach Wegen gesucht worden, das Wachstum der Kirche und die Gewinnung neuer Mitglieder gleichzeitig in den Blick zu nehmen, so Manzke in seinem Bischofsbericht. Im Jahre 1990 hatte die Landeskirche Schaumburg-Lippe noch mehr als 70.000 Mitglieder, zurzeit gibt es rund 56.000 Mitgliedern. Diese negative Entwicklung halte seit dem Jahre 1980 durchgehend an, so Manzke.

    Die Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden soll stärker entwickelt, die Arbeitsgemeinschaft zwischen den Hauptamtlichen deutlich in den Blick genommen werden. "Wir haben uns vorgenommen, neue Arbeitsbereiche, die sich durch Veränderungen in der Gesellschaft ergeben haben, aktiv anzugehen."

    Die Zukunftskonferenz habe verschiedene Themen der Landeskirche Schaumburg-Lippe identifiziert. Manzke überschrieb einen großen Bereich als "geistliche Weiterentwicklung". Es gehe darum, zweckfreie Poesie der Gottesdienste weiterzuentwickelt, Räume geistlicher Erfahrungen zu ermöglichen. Konkret liegt ein Gottesdienstjahr auf dem Tisch der Landeskirche.

    Die Kreise und Gruppen rund um das Thema Mission sollen stärker vernetzt werden.

    Dritter Schwerpunkt sind diakonische Themen wie der Aufbau einer Nachbarschaftshilfe. Diese Idee sei als Ergänzung zur Arbeit des Diakonischen Werkes und der Diakonie-Pfelegdienste zu verstehen. Weiterhin legt die Landeskirche das Projekt Familienarbeit aus der Zukunfskonferenz heraus auf.

    Eine stärkere Kooperation zwischen Schule und Kirche soll eingegangen werden. Schule habe sich hin zur Ganztagsschule entwickelt, so Manzke.

    Damit seien Jugendliche in den Bereichen der Schule eher ansprechbar, da sich die Freizeitmöglichkeiten außerhalb der Schule verändert haben.

    Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bildet einen weiteren Schwerpunkt, der aus dem Zukunftsprozess heraus angegangen werden soll.

    Ebenso stehen Fortbilungen und Schulungen für die Hauptamtlichen auf dem Plan. Immerhin sei es in Betrieben üblich, mindestens fünf Prozent des Personalausgabevolumens für Fort- und Weiterbildung zur Verfügung zu stellen. Die Landeskirche werde das nicht ganz erreichen, doch den Etat zu erhöhen sei ein guter Schritt, um die Motivation der Mitarbeiter zu stärken.

    Bis 2015 will die Landeskirche die alle Projekte angeschoben beziehungsweise umgesetzt haben. Damit soll die Handlungsfähigkeit der kleinen Landeskirche verbesster werden.

    Foto: ih

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