1. Bunte Kultur und viel britischer Konsens

    "British Weekend" bringt Lebensart auf das Rittergut / Von Schleppjagd bis Polo-Ponys / Wiederholung eingeplant

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    REMERINGHAUSEN (wa). Die Queen hätte sich sicherlich sehr wohl gefühlt am vergangenen Wochenende auf dem Rittergut Remeringhausen: Hier hatte Familie von Schöning mit dem "British Weekend" die feine englische Art nach Schaumburg geholt und damit nicht nur Lords und Ladys auf ihr historisches Anwesen gelockt. Baked Beans, Fish and Chips oder English Tea mit Scones, Traditionelles für den Gaumen gab es zu probieren. Pipe Major David Johnston ließ in schottischem Highland Dress seine Dudelsack-Klänge ertönen. Erlesene Englische Rosen standen zum Verkauf. In der Scheune flackerte das Queen´s Diamond Jubilee über die Leinwand. Dies ist allerdings nur ein kleiner Einblick dessen, was die Besucher an drei Veranstaltungstagen auf dem historischen Gelände erleben konnten.

    Aufgeregtes Gejaule und Gebell war zu hören, als die Equipage des Schleppjagdvereines Lipperland samt Hundemeute auf die Große Wiese galoppierte. Mit blauem Rock und gelber Hose bekleidet ritten die Huntsman hoch zu Ross über die Brücke, die Garten und Hofbereich verbindet. Sheeptrailing and Sheepshearing, zu deutsch Schafe treiben und scheren, gehört in England zum ländlichen Leben dazu. Eindrucksvoll zeigte eine Schäferin wie ruhig und bestimmt ihr Border Collie die Schafherde beisammen hält und in einen Ruhepferch treibt. Auf Beute trainiert sind dagegen die Labrador, Golden, Chesapeake-Bay, Nova-Scotia-Duck-Tolling sowie Curly- oder Flat-Coated Retriever-Hunderassen.

    Der Deutsche Retriever Club hatte sogenannte Dummys im Gepäck. Diese stehen während der Ausbildung des Hundes für das vom Jäger erlegte Tier. Sie lernen damit verschiedene Gewichte vorsichtig mit ihrem Fang (Schnauze) zu ihrem Herrchen zu transportieren ohne es zu beschädigen. Dazu gehört auch das "retten" von geschossenen Enten, in diesem Fall eines schwimmenden Dummys, aus dem See.

    Auch typisch britische Sportarten wie Cricket, Rugby und Polo wurden von hannoverschen Vereinen demonstriert. Sogar echte Polo-Ponys grasten auf der Wiese des Guts. Schönes und Seltenes, in erster Linie natürlich Rosen für den eigenen Garten, hatten verschiedene Pflanzen- und Blumenhändler im Angebot. Am Sonnabendabend erreichte ein echtes Highlight das Rittergut: Die schottische Band Skerryvore hinterließ bleibenden Eindruck bei den vielen Gästen in der Scheune.

    Die sechs jungen Musiker spielen modernen Trad-Rock und haben bereits mehrere Preise abgeräumt. Wer es gediegener wollte, lauschte der Stimme von Leonore von Falkenhausen am Nachmittag im Pferdestall. Zusammen mit Markus Gotthardt am Klavier präsentierte sie alte englische Lieder in Sopran. Königlich schräg wurde es dort auch mit "King Belly & Queen Bottom", einem Theaterstück für Kinder in englischer Sprache. Aktionsgeladen ging es in der Scheune zu. Gavin Peebles zeigte Scottish Country Dance und riss die Besucher derart mit, dass auf der Bühne gleich mitgetanzt wurde. Wie Gutsherr Nicolaus von Schöning angekündigt hatte (SW am Sonnabend, 2./3. Juni) lebte das "British Weekend" von einem vielfältigen Kulturprogramm. Im nächsten Jahr ist laut Tania von Schöning bereits eine Wiederholung geplant. Allerdings dann nur am Sonnabend und Sonntag um das Programm gebündelter präsentieren zu können. "Wir wollen dann noch mehr Pferde zeigen, auch die Meute soll wieder dabei sein", sagt Tania von Schöning, die sich über eine positive Resonanz der Besucher und Aussteller freute. Schaumburg ist mit dem "British Weekend" auf jeden Fall um einen kulturellen Höhepunkt reicher.

    Foto: wa

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