1. Lebhafte Diskussion zur Generationengerechtigkeit

    Lebenshilfe-Freiwilligenagentur veranstaltet PLSW-Talk

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    STADTHAGEN (bb). Sehr lebhaft haben nicht nur die eigentliche Talkrunde sondern auch viele Gäste in den Räumen der Lebenshilfe Freiwilligenagentur der Paritätischen Lebenshilfe Schaumburg-Weserbergland (PLSW) zum Thema "Aktives Altern und Generationengerechtigkeit" diskutiert. Die Freiwilligenagentur hatte den von Sabine Bulthaup moderierten "PLSW-Talk" organisiert.

    Der Europa-Abgeordnete Burkhard Balz (CDU) hob hervor, dass der Landkreis Schaumburg vergleichsweise eng besiedelt sei, auch sei der prognostizierte Bevölkerungsrückgang nicht so hoch wie etwa in einigen Regionen Südniedersachsens. Trotzdem sei klar, dass der Landkreis seine Strukturen den anstehenden Entwicklungen anpassen müsse. Journalist Guido Scholl und Ilka Niemeyer, Ärztin bei der Bundeswehr, wiesen darauf hin, dass im Bereich der Betreuungsmöglichkeiten für Kinder in Deutschland noch einiges verbessert werden müsse. Mit einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf würde vermutlich auch die Geburtenrate ansteigen. Warum würden etwa Unternehmen nicht viel häufiger Kindergärten anbieten, wie dies in Frankreich gängige Praxis sei?

    Die Zuhörer schalteten sich zunehmend in die Diskussion ein, als es um die Pflege der alten Menschen ging. Der Umgang mit der älteren Generation sei immerhin eine der "Ur-Fragen der Menschheit", wie der Studiendirektor im Ruhestand Herbert Röhrkasten festhielt. Sicherlich müsse man hier viel über neue Konzepte nachdenken, war sich die Runde einig. Angesichts der erhöhten Mobilität der Menschen, einer zahlenmäßig kleineren junge Generation stelle sich die Frage, auf welche Weise den Älteren auch im ländlichen Raum ein erfüllter Lebensabend zu ermöglichen sei.

    Die beiden jüngsten Diskussionsgäste, zwei Schüler der Integrierten Gesamtschule Schaumburg (IGS) hoben hervor, das Zusammensein mit ihren Verwandten im Seniorenalter zu genießen und als Gewinn zu empfinden. Sabine Bulthaup wollte wissen, ob die beiden die Erwartungen, mit immer weniger Menschen in der jüngeren Generation eine Mehrzahl an Menschen im Rentenalter zu versorgen, belaste, ob dies zu Ängsten führe. Angst mache ihr dies nicht, antwortete Sarah Schlader.

    Sie finde es normal, gegenüber anderen Menschen Solidarität zu üben. Allerdings stelle sich schon die Frage, ob dies überhaupt zu finanzieren sei. Trotz aller sich abzeichnenden Probleme, malte die Runde kein rein pessimistisches Zukunftsbild. Es seien doch zahlreiche intakte Dorfgemeinschaften vorhanden, in deren Netzwerken wichtige Projekte und Initiativen entwickelt werden könnten, hob etwa Guido Scholl hervor.Foto: bb

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