1. Die Heimatkundler müssen jetzt ohne Ingrid Schmidtke auskommen

    Heimatforscherin verstirbt / Eine große Lücke hinterlassen / Basis zur Fortführung steht

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    RODENBERG (pd). Der Umzug von Berlin nach Rodenberg war ein großer, aber bewusst vollzogener Schnitt im Leben von Ingrid Schmidtke. 2002 zog die pensionierte Postbeamtin aus der Metropole an den Deister. Hier brachte sie sich in verschiedenen Vereinen, unter anderem im DRK als Schriftführerin, ein. Vor allem aber führte sie das fort, was Walter Münstermann jahrzehntelang akribisch betrieben hatte: Die Heimatforschung. Diese engagierte Arbeit wurde jetzt jäh unterbrochen. Im Alter von 67 Jahren ist Ingrid Schmidtke nach langer schwerer Krankheit am 11. Mai verstorben.

    Sie kannte die Gegend schon von verschiedenen Besuchen im Schaumburger Land her. Einer ihrer langen Spaziergänge führte sie zur Rodenberger Windmühle. Die schöne Aussicht und die Tatsache, dass an der Schafrehre gerade ein neues Haus gebaut wurde, in der eine kleine Wohnung noch frei war, bestärkten sie in ihrem Entschluss, ihr neues Domizil in der Deisterstadt einzurichten.

    Um mehr von "Land und Leuten" zu erfahren, belegte Schmidtke den damals von Münstermann geleiteten VHS-Kurs "Rodenberg für alte und neue Bürger". Die VHS-Gruppe arbeitete an einer Chronik über Rodenberg. Nach dem Tod des Journalisten übernahm Schmidtke den Kurs. Das war im Oktober 2007.

    "Acht Kurse hat sie geleitet, im März 2011 den letzten", weiß Marlies Berndt-Büschen zu berichten, die mit zu dem Kreis interessierter Rodenberger gehört, die sich der Stadt- und Heimatgeschichte besonders verpflichtet haben.

    Sie sei nicht nur sehr kontaktfreudig und offen gewesen, sondern auch perfekt im Umgang mit PC oder Laptop.

    Im Bückeburger Staatsarchiv habe sie Fakten über Rodenberg gesammelt, ebenso historische Fotos und andere Dokumente. Im vergangenen Jahr hat der Chronistenkreis die Broschüre "Rodenberg einst und jetzt" herausgegeben.

    "Wir hoffen sehr, dass die Arbeit von Ingrid engagiert fortgesetzt wird", so Berndt-Büschen und Karl-Heinrich Wulf, der ebenfalls mit zum Kreis derjenigen alteingesessenen Rodenberger Bürger gehört, der sich um die Aufarbeitung der Heimatgeschichte bemüht. Vor allem würden sie sich wünschen, dass der VHS-Kurs wieder auflebt. Die zahlreichen Unterlagen, die Schmidtke akribisch sortiert und bestens aufbereitet in die Hände ihrer Freunde übergeben hat, sollen die Basis für eine erfolgreiche Fortführung ihrer zwar kurzen, aber sehr intensiven Arbeit im Sinne der Heimatforschung sein.

    Foto:privat

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