RODENBERG (al). Die bereits seit Wochen andauernden Befürchtungen haben traurige Gewissheit erhalten. Bei der am 21. April aufgefundenen Leiche zwischen zwei Rapsfeldern nahe dem Krümmeweg handelt es sich um die seit dem 11. Oktober 2011 vermisste Rodenbergerin Lydia S. Das hat ein von der Bückeburger Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebener DNA-Abgleich in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ergeben. Staatsanwaltschaft wie auch Polizei wollen jedoch erst weitere Stellungnahmen nach Vorliegen des schriftlichen Obduktionsberichts geben.
Wie wiederholt berichtet, hatte der Rodenberger Jagdpächter Ferdinand Exler die bereits stark verwesten sterblichen Überreste in einem unwegsamen Graben westlich des von der Stadt zum Deister führenden Krümmewegs entdeckt. Sofort gab es Spekulationen in der Bevölkerung, es müsse sich um die verschwundene 76-Jährige handeln, die am Rodenberger Stadtrand gelebt habe. Die Frau stammte aus Kasachstan und besaß nur geringe Deutschkenntnisse. Sie galt zwar als dement und orientierungslos, wurde aber als körperlich agil eingeschätzt. Zeugen wollen sie noch im Bereich Seefeld gesehen haben.
Bereits am Abend des 11. Oktober begann eine groß angelegte Suchaktion der Polizei, an der sich auch etliche Feuerwehrleute aus der Samtgemeinde beteiligten. In den Folgetagen wurden sogar ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera und Spürhunde eingesetzt, die selbst in einem größeren Radius um Rodenberg keine Spuren der Vermissten entdeckten. Warum nun ihre Leiche nur etwa einen Kilometer Luftlinie von der Wohnung auftauchte, stellt die Polizei vor Rätsel.
Erst in den nächsten Tagen wird das schriftliche Obduktionsergebnis der MHH vorliegen. Dann will der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Klaus-Jochen Schmidt, eine weitere Erklärung abgeben. Auch das Bad Nenndorfer Polizeikommissariat wird sich dann voraussichtlich noch einmal äußern. Für die Angehörigen aber geht endlich eine Zeit der nervenaufreibenden Ungewissheit zu Ende – auch wann sie einen traurigen Ausgang nahm.