1. Selber erste Erfahrungen machen

    Mädchen und Jungen lernen beim Zukunftstag Berufe bei Faurecia kennen

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    STADTHAGEN (nb). Ja oder nein zum technischen Beruf oder der Arbeit im Handwerk: Die Antwort darauf richtet sich immer weniger nach dem Geschlecht. Viel mehr entscheidet die Neigung darüber, wohin der berufliche Weg nach dem Schulabschluss führt. Orientierungshilfe leistet in jedem Jahr das Unternehmen Faurecia. Zum Zukunftstag nutzten 24 Jugendliche, zehn von ihnen Mädchen, die Möglichkeit, die unterschiedlichen Berufsprofile des Autositzherstellers kennenzulernen. In den Ausbildungswerkstätten geht es darum selbst auszuprobieren, was ihnen Spaß macht. Den hatte die 14-jährige Leandra-Ardriana Buddensiek schon in der Metallverarbeitung. Für sie ist klar: "Ich mache Praktisches auf jeden Fall lieber. Alles außer Büro." Für die zwölfjährige Lilo-Anni Sue Naughton kommt eine handwerkliche Laufbahn hingegen eher nicht in Frage. Ganz andere handwerkliche Erfahrungen sammelten Jonas Rozalski, 12, und Melvin Schweer, 13. Erstmals öffnete Faurecia auch den Bereich Softmusterbau und zeigte, was ein Fahrzeuginnenausstatter können muss. Beide sollten beim Anfertigen eines Werkstückes an der Nähmaschine helfen und mussten sich im exakten Übertragen eines Schnittmusters und in dessen Zuschnitt bewähren. "Das war mal interessant das alles zu sehen", so Melvins Resümee, "ich hab nicht gewusst, dass in der Fabrik die Metallgestelle hergestellt werden, die Polster aber mit Hand genäht werden". "Ich hab mir das auch ganz anders vorgestellt, dass eben nicht so viel von Hand gemacht wird, mehr Serienproduktion", ergänzt Jonas. Neben seinem Wunsch Fotograf zu werden käme jetzt auch eine kreative Aufgabe in der Entwicklung für ihn in Frage. Melvin bleibt bei BWL und möchte zu VW, einem der Auftraggeber des Zulieferers Faurecia. Betreuerin Silvia Krömer war mit dem Engagement ihrer männlichen Praktikanten "sehr zufrieden". Lob hatte auch Werkstattleiter Gerhard Hartmann zu verteilen.

    Maybritt Gärtner, 12, und Feline Niemann, 13, probierten sich zusammen an einer technischen Aufgabe und machten sich ganz gut darin, die richtige duale Codierung für ein Sensormodell der Werkstückträgererkennung einzustellen. Erst ausrechnen und dann per Schraubendreh austesten. Nach der Einführung bleibt immerhin nur eine halbe Stunde, um dem Steuerungscomputer die richtigen Daten zu liefern. "Und das Präsentieren können sie nebenbei auch üben", so Hartmann. Für Feline trotzdem kein Wunscharbeitspaltz, für Maybritt genau das Richtige: "Ich könnts mir schon vorstellen bei Faurecia oder in einem anderen technischen Beruf zu arbeiten." Einen Tag mitzuerleben, wie die Produktion von Autositzen abläuft hat bei allen Eindruck hinterlassen. Als Bonus konnten die "Zukunftskinder" in der Crashanlage einen echten Crashtest erleben und mithilfe von Videos und Simulationen alles über Insassensicherheit erfahren. "Mit unserer Teilnahme am Zukunftstag leisten wir einen Beitrag, damit sich zukünftig mehr junge Menschen für technische Berufe entscheiden", so Rupertus Kneiser, Mitglied der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor der Faurecia Automotive GmbH. Dabei geht es darum, das Interesse an Berufen in Technik, Handwerk und an Ingenieur- und Naturwissenschaften zu fördern. Am Standort Stadthagen werden junge Leute zu Industriemechanikern, Mechatronikern, Elektronikern, Fahrzeuginnenausstattern, Werkzeugmechanikern, Fachinformatikern und Industriekaufleuten ausgebildet. Zusätzlich bietet Faurecia in Kooperation mit der Fachhochschule Hannover die dualen Studiengänge "Bachelor of Engineering" für Produktionstechnik, Konstruktionstechnik und Vetriebstechnik an, neu ist das Berufsfeld "Detailkonstrukteur". Zuletzt kamen 24 neue Auszubildende hinzu. Dass bald auch einer der Schüler unter ihnen sein wird, ist nicht unwahrscheinlich.Foto: nb

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