SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Der Vorsitzende des Naturschutzbunds (Nabu) Rodenberg, Gerhard Hurek, hat seinen Appell "an Kommunalpolitiker und zuständige Mitarbeiter in der Samtgemeindeverwaltung, begrünte Wegeraine und Hecken anzulegen" erneuert und ergänzt. Sie sollten auch darauf achten, dass die katasteramtlich festgelegten Wegebreiten eingehalten werden, teilte er jetzt mit. Gemeindeeigene Wege, insbesondere Graswege, müssen in ihrer vollständigen Breite erhalten bleiben.
Hurek sieht diese Grünstreifen vor allem deshalb mit wachsender Bedeutung, weil Gras- und Grünland zunehmend einer "ackerbaulichen Intensivnutzung" weichen würde. Deshalb verbiete es sich "für jeden ökologisch verantwortungsbewusst handelnden Kommunalpolitiker, dem Verkauf gemeindeeigener Graswege zuzustimmen oder dessen teilweises oder vollständiges Umpflügen stillschweigend hinzunehmen".
Kritisch blickt Hurek auch auf die aus seiner Sicht eher bescheidenen Maßnahmen zur Renaturierung der Aue im Bereich der Samtgemeinde Rodenberg. Eine "Aufweitung" sei nur auf einer Länge von 150 Metern erfolgt. Andere Gemeinden hätten dagegen vorbildlich gehandelt – wie zum Beispiel in Hohnhorst oder auch in Bad Münder, wo allein die Hamel auf einer Länge von 750 Metern ein naturnahes Bett erhalten habe. Hurek glaubt, dass eine ökologisch wertvollere Ausrichtung des Gewässers auch im Bereich der Stadt Rodenberg in größerem Umfang möglich sei, da es dort mehrere geeignete Flächen unmittelbar an der Aue gebe. Diese würden sich sogar im Eigentum der Stadt befinden.
Der Vorsitzende ging ferner noch einmal auf die verliehene Ehrenpatenschaft für eine Fledermaus an Samtgemeindebürgermeister Uwe Heilmann ein. Dieser habe sich trotz Verkaufs der Fläche des ehemaligen Wasserhochbehälters dafür verwendet, dass das kleine Gelände weiterhin mit seiner ökologischen Vielfalt erhalten bleibe.
Neben dem Baum- und Heckenbewuchs ist seit einiger Zeit das Innenleben des alten Wasserwerks interessant geworden. Hier können Fledermäuse überwintern.
In den letzten 20 Jahren hat bereits der Nabu das Gelände gepflegt, obwohl es ihm nicht gehöre. Die Nutzungserlaubnis bleibe dank Heilmanns Engagement bestehen. Gerade die jetzt registrierte Überwinterung von Fledermäusen mache das Gelände zu einem wichtigen Biotop. Foto: al