"Noch ist nicht alles fertig, aber wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten viel geschafft", sagt Heinrich-Jürgen Ebeling und ergänzt: "Es ist eben wie bei einem Hausbau: Am Ende sind noch unzählige Kleinigkeiten zu erledigen. Aber wir bleiben dran, denn schließlich wollen wir so bald wie möglich mit den Bauarbeiten fertig werden." Eigentlicher Baubeginn war im August 2011. Seitdem hat sich viel getan auf dem Grundstück oberhalb des Hofs. Umfangreiche Erdarbeiten wurden vorgenommen, zwei große Fermenter gebaut und mit riesigen Rührwerken ausgestattet, zwei Satellitenblockheizkraftwerke, eins auf dem Gelände der Biogasanlage und eins neben der Sporthalle, errichtet und ein 2500 Quadratmeter großes Fahrsilo gebaut. Bereits zum Jahresende 2011 lief die neue, moderne 500-KW-Biogasanlage im Teilbetrieb und seit Februar dieses Jahres nun im Vollbetrieb. Im Fahrsilo waren zur Höchstzeit 8000 Tonnen Biomasse gelagert. "Einen Teil haben wir schon verbraucht", sagt Ebeling. Mit Mais- und Grassilage, Gülle und Mist wird die Biogasanlage gefüttert und liefert mit den beiden Blockheizkraftwerken vier Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Im Mai sollen auch die Heizungsanlagen der Kindertagesstätte Rolfshagen und der Sporthalle an die Anlage angeschlossen werden.
Und es bleibt noch einiges zu tun: Die Fahrwege auf dem Gelände müssen noch asphaltiert werden und rund um das Fahrsilo werden noch Gossen gepflastert. "Darunter liegen zwei Kanäle. Einer für Oberflächenwasser und einer für Sickerwasser. Dies wird in einen alten Behälter geleitet, damit es nicht ins Erdreich gelangt", erklärt Ebeling. Rund um die Fermenter wurden Havariebecken gebaut, damit im Falle eines Falles nichts in den benachbarten Bach fließt und diesen verunreinigt. "Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass einer der Fermenter platzt, sind solche Sicherheitsvorkehrungen notwendig", so Ebeling.
Sicherheit wird beim Betrieb der Biogasanlage von Vater und Sohn Ebeling groß geschrieben. "Die gesamte Anlage wird per Datenfernübertragung über den Computer kontrolliert. Sollte ein Motor ausfallen oder Parameter nicht genau stimmen, bekommen wir automatisch eine Information auf das Handy", erklärt Henrik Ebeling. Dafür sowie für eine besondere Lärmschutzisolierung der Blockheizkraftwerk-Container, haben die Ebelings viel Geld investiert.
"Einschließlich der doch sehr viel umfangreicheren Erdarbeiten haben wir die geplante Investitionssumme um zehn Prozent überschritten. Aber die Sicherheit der Anlage sowie der Lärmschutz sind eben elementar wichtig", stellen Vater und Sohn fest. 2,2 Millionen Euro hat die moderne 500-KW-Biogasanlage gekostet. Außerdem wurde ein zusätzlicher Mitarbeiter für den landwirtschaftlichen Betrieb eingestellt. "Das ist eine gute Investition in die Zukunft unsers Betriebs", sind sich die Ebelings sicher.Foto: us